Exklusiv: Im Mini auf der Panamericana
Coca-Cola trinken nur Gringos

Drei Tage Abenteuer oder Tour de Tortur: In Ecuador und Peru wagt sich SonntagsBlick auf fast 2000 Kilometern Traumstrasse – im Mini Countryman Plug-in-Hybrid über die legendäre Panamericana.
Publiziert: 09.09.2018 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:37 Uhr
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Im Mini Countryman Plug-in-Hybrid auf der Panamericana
Foto: Werk
Timothy Pfannkuchen

Am Äquator ist Frösteln angesagt. Am Morgen unserer Panamericana-Etappe herrschen 17 Kilometer südlich davon frische neun Grad: Ecuadors Metropole Quito liegt derart hoch, dass Joggern der Schnauf ausgeht und uns die Wärme. Trotzdem kommen wir auf 2850 Metern über Meer ins Schwitzen: Die Zeit läuft! Sechs Wochen nur gönnt sich Mini für 18'000 Kilometer Panamericana im Countryman Plug-in-Hybrid (siehe Box).

Von Texas bis Feuerland

Die Panamericana führt an sich von Alaska (USA) durch Kanada, wieder die USA, Mexico (Schauplatz des «Carrera Panamericana»-Rennens), Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama. Dort klafft eine letzte Lücke in der Nord-Süd-Pazifikroute: Per Schiff gehts nach Kolumbien und von dort auf Rädern weiter über Ecuador, Peru und Chile bis Feuerland (Argentinien).

Die drei Mini Cooper S E Contryman All4 (ab 44'300 Fr.) starteten «ihre» Panamericana in Texas (USA): 18'000 Kilometer in sechs Wochen! Aber im Plug-in-Hybrid? «Plug-in-Hybrid bietet Spass ohne Verzicht und macht eben auch auf Langstrecken Sinn», sagt Andreas Lampka, Leiter Mini-Kommunikation: «Und wir bringen ihn in Regionen, wo es noch keine Hybride gibt, um ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu wecken. Gerade Lateinamerika ist stark vom Klimawandel betroffen, aber noch ist die Natur hier zumeist intakt – noch.»

Die Panamericana führt an sich von Alaska (USA) durch Kanada, wieder die USA, Mexico (Schauplatz des «Carrera Panamericana»-Rennens), Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama. Dort klafft eine letzte Lücke in der Nord-Süd-Pazifikroute: Per Schiff gehts nach Kolumbien und von dort auf Rädern weiter über Ecuador, Peru und Chile bis Feuerland (Argentinien).

Die drei Mini Cooper S E Contryman All4 (ab 44'300 Fr.) starteten «ihre» Panamericana in Texas (USA): 18'000 Kilometer in sechs Wochen! Aber im Plug-in-Hybrid? «Plug-in-Hybrid bietet Spass ohne Verzicht und macht eben auch auf Langstrecken Sinn», sagt Andreas Lampka, Leiter Mini-Kommunikation: «Und wir bringen ihn in Regionen, wo es noch keine Hybride gibt, um ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu wecken. Gerade Lateinamerika ist stark vom Klimawandel betroffen, aber noch ist die Natur hier zumeist intakt – noch.»

Unvergessliches huscht vorbei

Auf unserer Abenteuerreise – drei Tage lang fahren wir im Wechsel mit den Mini-Team-Fahrern je einen der drei Mini-SUV – tauchen wir hinab zum Pazifik in die Wärme ein. Und auf zeitraubend kurvigen, im straffen Mini freilich angenehm flitzig zurückgelegten Bergsträsschen in sattes Grün: Ecuador ist ein wunderbarer Garten Eden. Keine Zeit zum Stoppen, aber Augen-Blicke, flüchtig wie Instagram-Posts und doch wie ins Gedächtnis eingraviert: Grillbuden, an denen sich auf den Spiessen Cuys (Riesenmeerschweinchen, die wie sanftes Kaninchen schmecken) drehen. Das Mädchen, das uns aus dem vergitterten Laderaum eines Transporters zuwinkt. Die Waschanlage mitten im Urwald. Die an ihrem kleinen Bananen-Verkaufsstand dösende Grossmutter.

Südamerika braucht seine Zeit

Wir staunen, wie locker das Dreizylinderchen dank Elektromotor (der Countryman Plug-in-Hybrid hat 224 PS) Steigungen nimmt. Weil Tankstellen rar sind und die Topographie echt gnadenlos, dient uns der Akku des Plug-in-Hybrids (bis zu 40 Kilometer vollelektrisch) nie zum Rekord-Sparen, aber dafür als Power- und Reichweitenplus zum Rekord-Fahren. Am Abend erreichen wir nach 540 Kilometern in elf Stunden Machala am Pazifik. Hektik auf lateinamerikanisch: Alleine das Einchecken im Hotel dauert glatt eine runde Stunde.

Drei Stunden Grenzkontrolle

Anderntags gehts zur Grenze nach Peru. Die Passkontrolle läuft fix – wohlgemerkt fix für südamerikanische Verhältnisse: «Nur» eine Stunde lang stempelt der Zöllner die Pässe durch, derweil an seinem dösenden Kollegen vorbei Mopeds unbehelligt die Brücke über den Grenzfluss queren. Nicht fragen. Sondern warten: Zwei weitere Stunden vergehen mit der Autokontrolle. Klappe auf, Klappe zu. Koffer auf, Koffer zu. Drogenspürhund. Verloren stehen wir im Sand wie auf glühenden Kohlen – buchstäblich: Die Sonne brennt, aber wir dürfen nicht an die Sonnencrème; der niederländische Kollege wird krebsrot. Ah, endlich – wir können weiterfahren!

Peru empfängt uns vermüllt

Anfangs gibt sich Peru Mühe, den Eindruck des Unwillkommenseins zu zementieren. Nur braune Ödnis und bedrückende Armut – und Müll, Müll, Müll, überall, an den spiegelglatt asphaltierten Strassen. Bei einer Pinkelpause bricht die russische Kollegin in der Toilette vor hygienischem Entsetzen glatt in Tränen aus. In dieser Region wirkt Peru, nominell wirtschaftstärker als Ecuador, wie ein Land, das sich aufgibt. Mittagsstopp, wir sind die Attraktion der Serviertöchter: Selfies mit Gringos. Weiter gehts, nach 17 Stunden und 780 Kilometern sind wir in Trujillo – und zu müde, um zu staunen: Das Hotel liegt wie eine versehentlich abgeworfene Luxus-Oase in der trostlosen Küstenstadt.

Unwirkliche Landschaft in Peru

Am Morgen nebelts und nieselts, die Gespräche ersterben. Die Minis gleiten unerwartet komfortabel dahin. Am Strassenrand schwelt, logisch, Müll. Plötzlich öffnen sich Wolken und Land. Küstendünen und -berge wachsen empor wie Mondlandschaften: Weiter weg kann man auf Erden gefühlt kaum fahren. Mensch, ist das schön! Am Pazifik Traumstrände, und auf einmal ist gar der zuvor omnipräsente Strassenbegleit-Abfall weg. Früher als erwartet tauchen wir in die Agglo von Lima ein: Die Zehn-Millionen-Metropole dehnt sich bis zu 60 Kilometer in die Länge, für die letzten zehn davon benötigen wir zwei Stunden. Je näher das Zentrum, desto häufiger zwischen Rikschas, Mopeds und Chevys, Hyundais, Kias, Toyotas mal ein Audi oder derlei, ja einmal gar ein Mini. Behände zirkelt der Countryman um Ecken, entgeht knapp einer Polizeikontrolle. Geschafft – bis auf einen Steinschlag in der Scheibe ist der Mini topfit. Wir nicht: 560 Kilometern in gut elf Stunden.

In der City sehen wir Alpakas

Vor dem Rückflug anderntags ein eiliger Abstecher ins Zentrum, während die Karawane längst gen Feuerland weiterzieht. Lima ist bunt und quirlig. Offene Gesichter, gepflegter Kolonialstil, im Zentrum grasende Alpakas und an den Hängen rundum bunte Häuschen, die pittoresk wirken, weil man nicht darin leben muss. Am Flughafen die letzte Inca Kola: Gegen die gelbe, supersüsse und irgendwie undefinierbar zitronig-komisch schmeckende Limo hat in Peru nicht mal der US-Gigant einen Stich: Coca-Cola trinken nur Gringos.

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