1. Ford Edsel – Der Skandalkreutzer
Der Edsel wird gerne als der grösste Reinfall der Automobilgeschichte benannt. Mit viel Geld und Tamtam warf Ford ein Auto mit einem Kühlergrill auf den Markt, der wie ein weibliches Geschlechtsteil aussieht. Untragbar für die prüden USA der Fünfziger. Heute sieht man grosszügig darüber hinweg und legt für ein Edsel Cabrio gerne 50‘000 Stutz auf den Tisch.
2. Fiat Multipla – Designkatastrophe, die erste
Viel Platz auf kleinem Raum bot der Fiat Multipla, der erste Minivan der Automobilhistorie. Trotzdem griffen die Italiener lieber zum herkömmlichen 600er aus gleichem Hause. Heute kostet ein guterhaltener Multipla mit etwa 30‘000 Franken das Dreifache des Fiat 600.
3. Audi A2 – Missverstandenes Öko-Ei
Als der Audi A2, ein Kleinwagen mit Alukarosserie, 1999 erschien, galten Audi-Fahrzeuge als dynamisch, schick und fortschrittlich. Der A2 war nur letzteres. Zu wenig für die Kundschaft. Heute gilt der skurrile Mini-Van als Vorreiter der Öko-Fahrzeuge und die Preise steigen wieder.
4. Citroën SM – Nicht mal Mechaniker verstanden ihn
Citroën machte immer alles anders und der Erfolg der DS-Limousine gab ihnen recht. Ein Sport-Coupé mit ähnlichem Konzept sollte das Sahnehäubchen im Modellprogramm werden. Doch viele SM strandeten schon nach kurzer Zeit, weil niemand die komplexe Mechanik im Griff hatte. Heute ist das anders.
5. BMW M1 – Supersportler mit Nierenversagen
Der M1 von BMW war ein Kracher allererster Güte und konnte es locker mit Lamborghini und Ferrari aufnehmen. Leider war er auch genauso teuer. Die potentiellen Kunden wollten für die Kohle dann doch keine profane BMW-Niere vor sich her tragen. Einst im Showroom verstaubt, kostet heute ein schöner M1 600‘000 Franken. Das Fünffache seines einstigen Neupreises.
6. Lancia Stratos – Ein Keil als Ladenhüter
Obwohl Lancia vom Stratos nur 400 Exemplare baute, liess sich der zweisitzige Sportwagen mit Bertone-Karosserie und Ferrari-Motor nur schwer an den Mann bringen. Trotz zahlreicher Rallye-Erfolge verschleuderten die Händler die Autos mit einem riesigen Nachlass. Wohl dem, der sich damals einen gesichert hat. Heute ist kein Stratos unter 400‘000 Franken zu haben.
7. DeLorean DMC-12 – Flügeltürer mit Koksspur
Auch Edelstahlkarosse, Flügeltüren und Giugiaro-Design verhalfen dem ambitionierten Projekt nicht zum Erfolg. Mit einem Kokaindeal wollte sich Firmenchef John DeLorean aus der Finanzmisere retten. Der Manager flog auf und die Firma ging pleite. Heute ist der Flachmann auch ohne Fluxkompensator absoluter Kult und die Preise steigen in den Himmel wie einst Marty McFly mit der DeLorean-Zeitmaschine.
8. Porsche 914-6 – Kein Prestige, trotz berühmtem Namen
Ein Porsche als Flop? Jawohl, denn vom Porsche 914-6 wurden nur homöopathische 3000 Stück an den Mann gebracht. Lag es an der kastenartigen Form oder daran, dass der unpraktische Zweisitzer fast so teuer wie ein Porsche 911 war? Wahrscheinlich beides. Heute bezahlen Sammler 70‘000 Franken und mehr für den raren Sechszylinder.
9. Renault Avantime – Coupé und Van geht halt nicht
Der Avantime war gedacht für Schöngeister mit hohem Platzbedarf. Aber die gab es 2001 anscheinend nicht. Nur so lässt sich die lächerliche Stückzahl von 8500 Exemplaren erklären. Youngtimer-Fans mit Hang zum Aussergewöhnlichen haben heute den Avantime für sich entdeckt und sind auf der Jagd nach guten Exemplaren. Dann werden 15‘000 Franken und mehr fällig.
10. Studebaker Avanti – Der Sargnagel einer Autofirma
Benchmark für den Avanti war die Chevrolet Corvette. Doch das gewöhnungsbedürftig gestylte Sport-Coupé ging trotz potenten V8-Motoren und fortschrittlicher Kunststoffkarosse unter. Experten streiten heute, ob der Avanti die marode Firma Studebaker endgültig in den Abgrund riss. Heute schätzen Sammler das von Design-Legende Raymond Loewy gestylte «Glubschauge».