Die Highlights der BLICK-Autoredaktion 2017
Im Rückspiegel

Das ausklingende Autojahr brachte etliche Neuheiten, über die BLICK objektiv berichtete. Zum Jahresende wirds mal persönlich: Die BLICK-Autoredaktoren zeigen ihre Highlights.
Publiziert: 27.12.2017 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:10 Uhr
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Alpine A110
Foto: Werk

Alpine A110 & Meanie

Comeback zweier Legenden

Als Autoredaktions-Oldtimer (und Alpine-V6-Eigner) freute ich mich 2017 übers Comeback der Alpine A110, deren Urahn 1973 die erste Rallye-WM gewann. Besonders faszinierend: Renault hat den modernen A110 nach demselben Konzept wie einst aufgebaut: Leichtbau und Heckantrieb. Da der Franzose mit 1,8-Liter-Mittelmotor (252 PS, 0-100 km/h in 4,5 s) aber nicht bretthart ist, eignet sich der 62'000-fränkige Zweisitzer ausser für Rennstrecken auch für die tägliche Fahrt ins Büro. Exklusiver und mit rund 150'000 Franken auch teurer ist der Meanie. Gebaut werden nur fünf Stück – von Hand bei Emil Frey in der Schweiz. Angetrieben wird der nach Ur-Mini ausschauende und nur 847 Kilo leichte Zweisitzer vom modernen, im Heck sitzenden Motor des VW Golf GTI (220 PS, 0-100 km/h in unter 4 s).
Raoul Schwinnen (52)

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Rolls-Royce Wraith
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Rolls-Royce Wraith & Kia Stinger GT

Unbezahlbar und bezahlbar böse

Ja, auch nach zwei Jahrzehnten im Job gibts noch Autos, die mich vom Hocker reissen. Etwa der Rolls-Royce Wraith als diabolischer Black Badge. Noch absurder überzeichnet, fast obzön verschwenderisch und eher Thron als Auto. Ein schwarzer Lord mit 5,29 Meter Luxus für über 350'000 Franken. Hiesse ich Dagobert Duck, wäre er mein – bitte mit LED-Sternenhimmel innen (Option: 13'145 Fr.) und Adelstitel (quasi Serie). Den Ritterschlag verdiente sich auch der Kia Stinger GT. Die Sportlimousinen der Teutonen sind bis hart an die Grenze zur Langeweile ausgewogen. Dieser Allradler mit 370 PS zum Tarif eines gut ausgestatteten Mittelklassekombis – 57'950 Franken – kurvt nicht nur verdammt gut: Nie ist er unschön unartig, aber immer schön böse. Ja, genau so baut man Sportlimousinen!
Timothy Pfannkuchen (48)

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Ford GT
Foto: Werk

Ford GT & Ferrari 812 Superfast

Ein supersportliches Jahr

Obwohl ich 2017 nicht mehr joggen ging, war mein Jahr super sportlich! Unvergessen ist mir das wilde Fauchen des V6-Biturbos (647 PS) im Heck des Ford GT. Ich fuhr die extrem flache und 1385 Kilo leichte Flunder in Utah (USA). Schade, schränkt der 58 Liter kleine Tank (bei einem Normverbrauch von 16,8 l/100 km) den Radius des US-Boliden radikal ein. Da bietet der Ferrari 812 Superfast mit 6,5-Liter-V12 (800 PS) mehr Freiraum. Beim 340 km/h schnellen Italo-Supersportler beeindruckten mich die Präzision und Handlichkeit, mit der er sich durchs hügelige Hinterland von Maranello (I) und über Rennstrecken jagen liess. Holt mich im Alltag die nachlassende Fitness auf den Boden der Tatsachen zurück, sinds bei meinen Auto-Highlights 2017 mit 550'000 bzw. 342'710 Franken deren Preise.
Jürg A. Stettler (43)

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Land Rover Discovery
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Land Rover Discovery & Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio

Im Zeichen der SUV

Vor fast 30 Jahren wurde die erste Generation des Land Rover Discovery vorgestellt. Ich war damals keine fünf Jahre alt und habe mich ausser in Spielzeugform gar nicht für Autos interessiert. Dafür war das Interesse am «Disco» riesig: kein Berg zu steil und kein Pfad zu anspruchsvoll. Die rustikale Kastenform von 1989 weicht jetzt einem modernen SUV-Look. Von den Offroad-Fähigkeiten hat der «Disco» (ab 61'900 Fr.) aber nichts eingebüsst, wie ich bei einem Trip in die Pink Sand Dunes in Utah (USA) erleben durfte. Das genaue Gegenteil ist Alfa Romeos Stelvio Quadrifoglio (Fr. 104'500): 510 PS aus dem V6-Biturbo machen den «Q» zur Rennpiste-Rakete ohne einen Hauch von Geländeambitionen. Die enorme Bandbreite an immer neuen Modellen machte 2017 für mich zum Jahr des SUV!
Andreas Engel (33)

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Mercedes X-Klasse
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Mercedes X-Klasse und Hyundai Kona

Lifestyle oder Laster?

Ists diese goldgelbe Farbe oder der Stern im Kühlergrill? Schwer zu sagen, woher die Faszination für diesen ersten Pickup von Mercedes kommt. Aber vielleicht liegts einfach daran, mitzuerleben, wie eine etablierte Marke was völlig Neues wagt. Kaum ein Pickup fährt so komfortabel und leise wie die X-Klasse (ab 41'260 Fr.) . Gleichzeitig bleibt sie mit 4x4 ein echter «Büezer» mit kleinen Nachteilen wie rauem Diesel und indirekter Lenkung. Obwohl der erste Mercedes-Pickup gelungen ist, dürfte er also kaum ein Lifestyle-Laster werden. Da hat der City-SUV von Hyundais bessere Chancen: Mit dem auffällig stylischen Kona (ab 17'990 Fr.) trauen sich die Südkoreaner etwas (ausser beim Innenraum), ohne zu verspielt zu sein. Der freche Crossover ist trotz Allrad kein Laster, bietet aber Lifestyle.
Martin A. Bartholdi (31)

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Opel Ampera-e
Foto: Werk

Opel Ampera-e & Renault Zoe Z.E. 40

Elektrisierend bis ernüchternd

Bei aller Liebe zu meinen Oldtimern und Spritgeruch: 2017 hat mir bewiesen, dass die E-Mobilität definitiv kommt. Der Opel Ampera-e fährt mit 204 PS wie ein GTI und kommt für 46'900 Franken so weit wie ein Tesla (Norm/Test 520/438 km). Ja, ein würdiger Sieger bei «Schweizer Autos des Jahres 2018»! Nur: Ohne Wallbox an der Heimsteckdose laden? 25 Stunden! Oder die E-Odysee im fein fahrenden Renault Zoe Z.E. 40 (Norm/Test 403/251 km; 36'600 Fr.). Ich will kurz nachladen, damits bis daheim nach München (D) reicht. Aber die erste Säule braucht ein Abo. Die zweite ist weg, die dritte aus, die vierte nicht da. Erst die fünfte lädt, gefunden in jetzt höchster Stromnot. Ich verbringe den Abend ladend und frierend im Allgäu statt daheim: E-Autos sind heute topp, aber die Infrastruktur ist flopp.
Robert Tomitzi (50)

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