Glück sieht anders aus: Als BMW-Pilot Bill Auberlen sich aus dem weissen M6 GTLM mit Punktlackierung schält, fällt ihm Lächeln schwer. Auch Alexander Sims, Augusto Farfus und Bruno Spengler sieht man an: Die 24 Stunden von Daytona (USA) liefen 2017 nicht nach dem Gusto der BMW-Werksfahrer: kein Sieg für den BMW Art Car.
Art Car Nummer 19
Entstanden auf Initiative von Auktionator und Rennfahrer Hervé Poulain vor über vier Jahrzehnten, donnern BMW Art Cars durch die Kunstszene, lahmen aber jeweils im Rennen. Der weisse BMW M6 GTLM, Art Car Nummer 19, kommt in Daytona im Januar nur auf Platz 8 und ist zudem vom US-Künstler John Baldessari fast dezenter gestylt als die «normalen» Ford GT, Ferrari 488 GTB und Porsche 911 RSR. Kein Vergleich zum 2010er BMW M3 GT2 von Jeff Koons: nix Podestplatz, aber wenigstens aufsehenerregend!
Kunst oder Rennauto?
«Man fährt nicht anders», erklärt Fahrer Bill Auberlen, «ist aber erleichtert, bringt man ihn wohlbehalten zurück.» BMW-Motorsportchef Jens Marquardt betont denn auch: «Weder Gewicht noch Aerodynamik dürfen angetastet werden, denn zwischen grüner und schwarz-weisser Flagge ist es keine Kunst, sondern ein Rennwagen!»
Pleiten, Pech und Pannen
Der Roy-Lichtenstein-320i tat sich 1977 in Le Mans schwer; der Andy-Warhol-M1 kam 1979 nicht ins Ziel. Es gibt auch Art Cars ohne Renneinsatz. Etwa das Coupé BMW 635 CSi von 1982 oder 535i und 730i von Ernst Fuchs, Matazo Kayamo oder César Manrique. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf Art Car Nummer 18 der Chinesin Cao Fei: Ende Mai wird enthüllt, im November gefahren. Vielleicht mal aufs Podest?