Mario Anderegg weiss, dass er alles geben muss. Die knapp 18-jährige Karen Gaillard, die wie er es in die Endausscheidung der Young Driver Challenge 2019 geschafft hat, hat Mitte August am Nürburgring eine starke Leistung gezeigt. Bei ihrem allerersten Autorennen im 360 PS starken TCR Cupra des Schweizer Topcar-Teams vergeigte die Westschweizerin zwar Lauf 1 (Frühstart – und bei der fälligen Boxen-Durchfahrtsstrafe vergass sie den Speedlimiter, was nochmals eine Strafe zur Folge hatte), fuhr dann aber in Lauf 2 bei strömendem Regen auf Platz 10.
«Das ist eine Ansage», ist sich der 20-jährige Anderegg bewusst, der bei seinem Einsatz in Hockenheim gegen Gaillard und James Bischof (18, er fährt sein Rennen nächstes Wochenende am Sachsenring) um den Sieg in der Young Driver Challenge kämpft. Seine Rivalen sind beide im Rennkart-Sport aktiv. Doch der Zürcher Anderegg hat noch keine Motorsporterfahrung. «Ich bin noch nie in meinem Leben ein Rennen gefahren.» Allerdings: Leistungssport ist ihm nicht fremd. Er gehörte bis vor kurzem dem Schweizer Skisprung-Kader an, absolvierte eine vierjährige Sport-KV-Lehre, die es ihm erlaubte, täglich zu trainieren. Kürzlich beendete er aber mangels Perspektiven seine Sprungkarriere – da kam ihm als Motorsportfan die Young Driver Challenge gerade recht.
Vom Zuschauer zum Rennfahrer
«Bislang kannte ich den Hockenheimring nur als Zuschauer – jetzt fahre ich hier ein Rennen. Schon unglaublich», freute sich Anderegg, der derzeit in Thun die Rekrutenschule absolviert, auf seine beiden Renneinsätze am letzten Samstag und Sonntag. Im freien Training konnte er sich ans Rennauto und die Strecke gewöhnen, im Qualifying am Samstag gings dann bereits um schnelle Zeiten. Rennprofi und Young-Driver-Coach Fredy Barth stand dem Newcomer dabei mit Rat und Tat zur Seite. Immer wieder steckten die beiden die Köpfe zusammen, um die optimalen Einlenk-, Brems- und Schaltpunkte zu finden oder die Trainingsfahrten am Laptop zu analysieren.
Aller Anfang ist schwer
Bei seinen zwei Rennläufen zahlte Newcomer Anderegg im Feld der rund 20 routinierten Rennfahrer dann aber Lehrgeld. Er startete beide Male ausgezeichnet («Mitten im Pulk nach dem Start ists schon sehr hektisch …»), wurde beim ersten Lauf am Samstag nach einer Safety-Phase aber vom Restart überrascht und nach hinten gereicht. Beim zweiten Rennen rempelte ihn ein Konkurrent bei Rennhälfte auf Platz 14 liegend unsanft von hinten. «Da hat es mir wohl die Spur verstellt. Das Auto lag danach nicht mehr gleich gut wie zuvor», analysierte Anderegg an der Box.
Abwarten und hoffen
So fuhr er schliesslich auf die Plätze 17 und 16 – und muss nun abwarten, was der dritte Finalist, James Bischof, nächstes Wochenende bei seinem Renneinsatz am Sachsenring zeigt. Danach entscheidet Anfang November die Jury, u.a. mit den Rennprofis Nico Müller und Fredy Barth, wer aus dem Trio die Young Driver Challenge 2019 und den Hauptpreis (finanzielle und beratende Unterstützung im Wert von rund 50'000 Franken für weitere Renneinsätze) gewinnt.
Initiiert, organisiert und finanziert wird die Young Driver Challenge von AutoScout24 und Seat beziehungsweise deren Sporttochter Cupra. Nun hört man, dass die Young Driver Challenge 2019 die letzte sei und AutoScout24 aussteigen will. Wir fragen bei AutoScout24-Direktor Pierre-Alain Regali nach.
Herr Regali, stimmen die Gerüchte? Findet das Renn-Nachwuchs-Förderprogramm Young Driver Challenge heuer zum letzten Mal statt?
Pierre-Alain Regali: Die Young Driver Challenge fand nach zwei erfolgreichen Ausgaben dieses Jahr zum dritten Mal statt. Wir sind stolz darauf, mit Oliver Holdener und Julien Apothéloz zwei sehr talentierte und motivierte Nachwuchsrennfahrer rekrutiert zu haben. Julien zeigt momentan sehr starke Leistungen in der aktuellen ADAC-TCR-Rennsaison und beweist, dass er das Potenzial hat, als Rennfahrer durchzustarten. Er ist AutoScout24-Markenbotschafter, und wir unterstützen ihn weiterhin in beratender Funktion und stehen eng mit ihm in Verbindung.
Das klingt nicht nach einem klaren Bekenntnis zur Fortsetzung der Challenge?
Die Entscheidung, ob die Challenge nächstes Jahr wieder durchgeführt wird, ist noch nicht gefallen. Wir bestimmen demnächst zusammen mit Cupra, wo die Siegerehrung der diesjährigen Challenge stattfinden wird. Und dann führen wir auch erste Gespräche über die Zukunft unseres gemeinsamen Engagements.
Initiiert, organisiert und finanziert wird die Young Driver Challenge von AutoScout24 und Seat beziehungsweise deren Sporttochter Cupra. Nun hört man, dass die Young Driver Challenge 2019 die letzte sei und AutoScout24 aussteigen will. Wir fragen bei AutoScout24-Direktor Pierre-Alain Regali nach.
Herr Regali, stimmen die Gerüchte? Findet das Renn-Nachwuchs-Förderprogramm Young Driver Challenge heuer zum letzten Mal statt?
Pierre-Alain Regali: Die Young Driver Challenge fand nach zwei erfolgreichen Ausgaben dieses Jahr zum dritten Mal statt. Wir sind stolz darauf, mit Oliver Holdener und Julien Apothéloz zwei sehr talentierte und motivierte Nachwuchsrennfahrer rekrutiert zu haben. Julien zeigt momentan sehr starke Leistungen in der aktuellen ADAC-TCR-Rennsaison und beweist, dass er das Potenzial hat, als Rennfahrer durchzustarten. Er ist AutoScout24-Markenbotschafter, und wir unterstützen ihn weiterhin in beratender Funktion und stehen eng mit ihm in Verbindung.
Das klingt nicht nach einem klaren Bekenntnis zur Fortsetzung der Challenge?
Die Entscheidung, ob die Challenge nächstes Jahr wieder durchgeführt wird, ist noch nicht gefallen. Wir bestimmen demnächst zusammen mit Cupra, wo die Siegerehrung der diesjährigen Challenge stattfinden wird. Und dann führen wir auch erste Gespräche über die Zukunft unseres gemeinsamen Engagements.