Ganz ehrlich: Vermissen wird ihn kaum jemand. Die Produktion des Segway, vielen wohl besser bekannt als zweirädriges Gefährt für ältere Touristen-Horden, die sich damit mehr schlecht als recht durch enge Innenstädte quälen, wird nach rund zwei Jahrzehnten nächsten Monat eingestellt. Dies teilte der US-Hersteller mit Sitz in New Hampshire mit.
Dabei wurde dem durchaus innovativen Segway, der sich durch blosse Gewichtsverlagerung und Bewegen der Lenkstange navigieren lässt, eine grosse Zukunft vorausgesagt: Silicon-Valley-Vordenker wie Apple-Gründer Steve Jobs (1955–2011) oder Amazon-Erfinder Jeff Bezos (56) feierten ihn einst als Wegbereiter der neuen Mikromobilität.
Coolness-Faktor gleich null
Elegant sieht auf so einem Ding allerdings niemand aus. Und dem Coolness-Faktor trug auch der Einsatz bei so mancher Sicherheitsfirma in Einkaufszentren nichts bei. Längst haben sich andere Formen in der städtischen Mobilität etabliert. Ob ein Businessmann mit Fjällräven-Rucksack auf einem Elektro-Trotti aber nun besser aussieht als ein Segway, sei dahingestellt.
Letztlich machte dem Segway aber nicht nur seine fremdscham-stiftende Aussenwirkung den Garaus, sondern auch seine irrationale Kosten-Nutzen-Rechnung: Mehrere tausend Franken für ein mehr als 50 Kilo schweres Kurzwege-Gefährt steht einfach in keinem Verhältnis. Seinen Platz wird der Segway trotzdem finden: Im Museum für gescheiterte Fortbewegungsmittel.