Der britische Sportwagenbauer McLaren braucht frisches Geld – und das dringend! Wegen der heftig grassierenden Corona-Pandemie und der kompletten Einstellung der Produktion im Hauptsitz in Woking (GB) hatte das Traditionshaus bereits letzten Herbst erwogen, den futuristisch anmutenden Gebäudekomplex für rund 200 Millionen britische Pfund, umgerechnet über 240 Millionen Franken, zu verkaufen – um ihn im Anschluss via Leasing-Modell einfach weiterhin zu nutzen.
Bevor der Verkauf aber über die Bühne gehen konnte, hat McLaren jetzt vorerst einen anderen Plan mit seinem Hauptquartier: Die Hallen der Sportwagen-Manufaktur sollen temporär als Impfzentrum genutzt werden, in dem ortsansässige Risiko-Patienten und Pflegekräfte gegen Covid-19 geimpft werden sollen. Die Finanz-Probleme löst McLaren mit der Aktion freilich nicht – in gewisser Weise zahlt es der Sportwagenbauer mit dieser Geste dem Virus aber heim!
McLaren braucht flüssige Mittel
Ob McLaren sein Hauptquartier im Herzen Englands tatsächlich verkaufen muss, ist immer noch offen. Zwar hat die britische Regierung ein Darlehen in Höhe von 150 Millionen Pfund (rund 180 Mio. Franken) ausgeschlagen. Doch um wieder flüssige Mittel in die Kassen zu spülen, prüft der Sportwagenbauer auch die Verpfändung seiner Sammlung historischer Sportwagen, zu der unter anderem das erste Auto von Rennsportlegende und McLaren-Gründer Bruce McLaren zählt – ein Austin 7 aus dem Jahr 1929. Laut Experten bringe die Hypothek mindestens genauso viel Cash wie der Verkauf der Gebäude – ebenfalls rund 240 Millionen Franken.
Luxus läuft auch in der Krise: Sobald die Produktion in Woking nach der Zwangspause wieder anlaufen kann, sollte auch der Cashflow wieder gewährleistet sein. Denn zu den Autos, die in der Manufaktur von Hand zusammengebaut werden, zählt unter anderem das extravagante Hypercar Speedtail. Alle 106 Exemplare des Nachfolgers von McLarens legendären F1 sind schon seit der Neuvorstellung im November 2016 vergriffen. Stückpreis: Mindestens 2,5 Millionen Franken!