Abt Audi RS6-E
Vollgas mit über 1000 PS

Wie sieht Autotuning im Zeitalter der Elektromobilität aus? Abt gibt mit dem nachgeschärften Audi RS6-E und 1018 PS einen Ausblick! Michael Knight und sein K.I.T.T. lassen grüssen.
Publiziert: 23.07.2018 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:33 Uhr
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Abt Audi RS6-E
Foto: Werk
Stefan Grundhoff

Der deutsche Tuner Abt hat dem 560 PS starken Vierliter-V8 des Audi RS6 schon mal eine Leistungsspritze auf 730 PS gegönnt. Aber da geht noch mehr – dachten sich die Abt-Entwickler und verpassten einem Einzelstück einen Elektroboost, der dem «Super-Pursuit-Mode» von K.I.T.T. aus dem «Knight Rider» der 1980er-Jahre in kaum etwas nachsteht.

Der E-Boost von Abt

«Wir haben den E-Motor zwischen Achtstufen-Automatik und Kardanwelle verbaut», erklärt Abt-Technikkopf Rolf Michl. Der E-Motor macht den RS6-E zwar 250 Kilogramm schwerer, aber sorgt für eine Leistungsspritze von 213 kW (also 288 PS) und 317 Nm extra. Wie der auffällig grau-silberne RS6-E abgeht, erfahren wir auf der 1,1 Kilometer langen Piste des Flughafen Memmingen (D).

Ab 100 km/h über 1000 PS

Ein Druck auf den Starterknopf, und der V8 brabbelt willig vor sich hin. Nicht zu überhören ist der Elektromotor zwischen den beiden Vordersitzen, der wie ein Düsentriebwerk tönt. Mit Vollgas gehts auf Tempo 100, erst danach steht der Boost per Knopf am griffigen Lenkrad zur Verfügung. Der Elektroschub wirkt bei einer Gesamtleistung von 1018 PS und 1291 Nm maximalem Drehmoment wie ein irrer Tritt in den Rücken. Spätestens jetzt taucht man in die Rolle des Knight Riders ein.

Nur boosten, nicht fahren

«Wir können 15 bis 20 Mal boosten», erklärt Abt-Mann Michl: «Wie oft genau, hängt von der Stärke der Rekuperation ab.» Mit dem Boost ist der 2,2 Tonnen schwere Koloss in 9,5 Sekunden auf 200 km/h; zwei Sekunden schneller als der normale Abt RS6 mit 730 PS. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt wegen der Reifen bei 320 km/h. Der E-Motor und der Akku mit 13,6 kWh Kapazität sind nur für den zehnsekündigen Boost gedacht, rein elektrisch fahren kann der RS6-E nicht.

Nur ein Einzelstück

Vorerst bleibt der Spasshybrid ein Einzelstück. Der Tuner will nur zeigen, wieviel Zusatzschub Elektroantrieb bringen kann. Denn der wird bei Tunern wohl schneller als erwartet Einzug halten. «Doch so einfach wie neue Räder montieren oder geänderte Software für die Motorelektronik ists nicht», erklärt Rolf Michl. Lächelnd – als hätte er da schon genauere Vorstellungen.

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