Bei der WAVE Trophy, der grössten E-Mobil-Rallye der Welt, gehts nicht um schnelle Zeiten. «Vielmehr», sagt Organisator Louis Palmer, «sollen die Teilnehmer heuer entlang der Grand Tour of Switzerland auf rund 1600 Kilometern die Vielfalt der Schweizer Landschaft entdecken, ohne sie mit Lärm und Abgasen zu verpesten.» Und so quasi ein Zeichen für die Elektromobilität setzen.
Buntes Teilnehmerfeld
Das Feld der startenden Fahrzeuge ist so bunt wie die Motivation der weit über 100 Teilnehmer. So entdecken wir am Start Globetrotter-CEO André Lüthi, der mit MyClimate-Geschäftsführer René Estermann die Strecke auf einem Stromer-E-Bike unter die Räder nimmt. Lüthi grinsend zu Estermann: «So kann ich auch ohne Geld etwas Positives für meinen ökologischen Fussabdruck tun.» Der Myclimate-Chef kontert mit einem früheren Slogan: «Gib dis Bescht und kompensier de Rescht.»
Retro-E-Mobile
Viel Geschick und Pioniergeist beweisen aber vor allem jene Teilnehmer, die ihre Oldtimer – wie Döschwo, Porsche Speedster oder Opel Rekord C – zu Elektroautos umbauten. So pflanzte etwa der Berner Philipp Müller seinem noch vor drei Jahren als Original-Veteran eingelösten Opel Rekord C (Jahrgang 1969) eigenhändig einen E-Motor und eine 28-kWh-Batterie ein und fuhr seither rund 30 000 «saubere» Kilometer mit seinem «Alltagsauto». Und die Reichweite? «Liegt pro Ladung bei rund 200 Kilometern», verrät Müller.
Alltagstaugliche Reichweite
Reichweite – das war unsere Motivation, um bei der ersten Etappe der WAVE-Rallye mitzufahren: SonntagsBlick wollte wissen, wie weit man im neuen Opel Ampera-e unter Alltagsbedingungen kommt. Die offizielle NEFZ-Messung weist für den 4,17 Meter langen Fünfplätzer 520 Kilometer aus. Opel verspricht im Alltag mindestens 400 Kilometer. Und tatsächlich: Trotz 191 Kilometern auf Landstrassen, viel Autobahn und Fahrmodus «Sport» sowie Klimaanlage und zwei am Bordnetz angestöpselten Handys bleiben am Schluss des ersten Rallyetages 200 Kilometer Restreichweite übrig.
Keine Frage: Mit etwas sanfterem Gasfuss hätten wir die angezeigte Reichweite locker von 391 auf über 400 Kilometer ausdehnen können. Jedenfalls ist das der Beweis, dass der Ampera-e – auch dank gutem Raumangebot und fairem Preis ab 41'900 Franken – als erstes E-Kompaktauto zum familien- und alltagstauglichen Erstfahrzeug taugt.