New York City, US-amerikanische Ostküste, 23.02 Uhr Ortszeit. Der deutsche Zukunftsforscher Lars Thomsen, einer der weltweit einflussreichsten Experten für Energie, Mobilität und Smart Networks in der Zukunft und Verwaltungsrat des Schweizer Ladestations-Herstellers Juice Technologie, nimmt auf dem Fahrersitz seines privaten Tesla Model 3 Platz. Im Navi hat Thomsen, der mit seiner Familie in Zürich lebt, sein Ziel bereits eingegeben: Los Angeles, exakt 4560 Kilometer weit entfernt.
Eine Strecke, für die andere Leute das Flugzeug nehmen. Thomsen will sie mit seiner Frau, der Schweizer Sängerin Betty Legler, und Tochter Robin auf vier Rädern zurücklegen. Und dabei den Rekord des Canonball-Runs für Elektroautos brechen.
19 Ladestopps nötig
Das Ziel ist hochgesteckt: Die gültige Rekordzeit für die Strecke liegt bei 50 Stunden und 16 Minuten. Laut Google Maps sind für die Distanz ohne Ladestopps genau 43 Stunden nötig. Aber: Vor Thomsen und seinen beiden Begleiterinnen liegen zwölf US-Bundesstaaten – und laut Navi 19 Stopps an Tesla-Superchargern! Ist der Rekord also ein Ding der Unmöglichkeit?
Meist mit Autopilot unterwegs
Thomsens Tesla kommt flott voran; er wechselt sich mit seinen Begleiterinnen regelmässig ab hinter dem Steuer. Dank des Tesla-Autopiloten muss das Elektroauto den grössten Teil der Strecke nur in seinen Funktionen überwacht werden. Und der Strom? Teslas Model 3 stromert mit dem grössten Akkupaket laut Norm 560 Kilometer weit. Thomsens Trick beim Nachladen: Viele kurze Stopps, bei denen er dank Schnellladung Strom für wenige hundert Kilometer tankt, ohne aber die Batterie ganz voll zu laden. Denn die letzten Prozent Batteriefüllung benötigen überproportional viel mehr Zeit.
Alltagstauglichkeit bewiesen
Und die haben die Thomsens nicht. Um 20:12 Uhr Ortszeit, nach genau 48 Stunden und 10 Minuten Fahrt, erreicht das Trio das Portofino Hotel in Redondo Beach an der US-Pazifikküste. Lars Thomsen strahlt: «Die Fahrt in nur zwei Tagen quer durch die USA beweist die Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen!» Doch nun sind die Akkus endgültig leer – nicht nur beim Tesla, sondern auch bei den Thomsens: Nach der fast ununterbrochenen Fahrt verabschiedet sich die Familie zur wohlverdienten Schlafpause.