Das Auswechseln eines Flugzeug-Triebwerks ist eine anspruchsvolle Geschichte – auch unter normalen Bedingungen. Umso schwieriger stellt sich das Unterfangen bei eisigen Minustemperaturen dar.
In der kanadischen Eis-Pampa sind Techniker der Swiss und des Triebwerk-Herstellers General Electric noch immer dabei, die gestrandete Swiss-Maschine zu reparieren. Im Provinzflughafen in Iqaluit wurden dafür eigens Heizzelte aufgestellt.
Dennoch werde der Triebwerktausch wegen den erschwerten Wetterbedingungen «noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen», sagte Swiss-Sprecher Stefan Vasic gestern zu BLICK. Genauere Angaben kann die Airline auch heute nicht machen.
Die Kosten der ganzen Rettungsaktion werden von Aviatik-Experten auf rund eine Million Franken geschätzt. Dazu gehören neben den Reparaturkosten unter anderem der Transport des Ersatztriebwerks, die Entschädigungen, Umbuchungs- und Hotelkosten für die Passagiere und der Ausfall des gestrandeten Fliegers.
Bilder, die ein Fotograf auf Twitter veröffentlicht hat, zeigen den aktuellen Stand der Arbeiten. Hier das alte und das neue Triebwerk nebeneinander.
Das defekte Triebwerk wurde mittlerweile aus dem gestrandeten Flugzeug entfernt, wie ein Foto zeigt.
Das acht Tonnen schwere Ersatztriebwerk (Listenpreis laut Hersteller 27,5 Millionen Dollar) war von einer Antonow An-124 von Zürich nach Iqaluit geflogen worden.
Nach der Ankunft wird das Triebwerk zur Installation vorbereitet.
Letzten Mittwoch hatte sich bei einer Boeing 777-300ER der Swiss das linke Triebwerk nach einem Defekt ausgeschaltet. Die Maschine, die von Zürich nach Los Angeles unterwegs war, legte eine Sicherheitslandung im kanadischen 7000-Seelen-Ort Iqaluit ein. Nach 14 Stunden in Kanada wurden die Passagiere von eine Swiss-Maschine nach New York gebracht, wo sie sich im Hotel erholen oder die Weiterreise antreten konnten. (rey)