Ein Intercity mit mindestens 50 Passagieren ist gegen 3.45 Uhr morgens auf der Strecke zwischen Den Haag und Amsterdam umgekippt. Mindestens eine Person ist bei dem Zugunglück gestorben.
Örtlichen Rettungsdienste teilten mit, dass der vordere Teil des Zugs entgleist war. Die zwei Züge waren auf einen Baukran geprallt. Jetzt sagt die Polizei, die Unfallursache sei noch nicht abgeklärt. Der Sprecher der Sicherheitsregion Hollands Midden nannte Baumaschinen auf der Strecke als mögliche Ursache.
Drei Helikopter und viele Rettungseinsätze kümmerten sich um die Verletzten. 30 Menschen wurden verletzt, 19 mussten ins Spital eingeliefert werden, teilten die Behörden mit. Die Art und Schwere der Verletzungen sind unklar.
So viel ist klar: Zum Zeitpunkt des Unfalls wurden an den Schienen auf dieser sehr stark befahrenen Strecke zwischen Amsterdam und Den Haag Wartungsarbeiten ausgeführt. Der Tote war einer der Bauarbeiter.
«Schwarzer Tag für die Bahn»
«Es waren geplante Wartungsarbeiten», sagte der Chef von «ProRail». Gearbeitet wurde auf zwei der vier Gleise, und auf denen sollte kein Zug fahren. Doch die grosse Frage ist: Wo befand sich der Baukran?
An der Unfallstelle sind die Spuren der Verwüstung zu sehen. Der vorderste Teil des blau-gelben Doppeldecker-Zuges liegt quer auf einem Feld über einem schmalen Kanal. Die Kabine des Zugführers ist total eingedrückt. Der Mann wurde nach Angaben der Bahn mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert.
Ministerpräsident Mark Rutte sprach in einer ersten Reaktion von einem «schrecklichen Zugunfall». «Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei allen Opfern. Ich wünsche ihnen viel Kraft», schrieb er über Twitter.
«Es war ein schwarzer Tag für die Bahn», sagte der Chef des Betreibers des Schienennetzes «ProRail», John Voppen, in Voorschoten. Geschockt vom Ausmass der Verwüstung zeigte sich auch König Willem-Alexander bei einem Besuch der Unfallstelle.
«Es gab einen schweren Schlag, Fenster zersprangen»
Nach Angaben von Augenzeugen raste der Intercity auf eine Wiese, mindestens zwei Waggons waren demnach umgestürzt. Auch der Güterzug soll entgleist sein. Die meisten Passagiere konnten den Zug selbst verlassen. «Es gab einen schweren Schlag, Fenster zersprangen», berichtete ein Passagier im Radio. Der Waggon, in dem der Student sass, sei gekippt. Er habe sich schnell befreien können. «Das Haus bebte, wie bei einem Erdbeben», sagte eine Frau im Radio.
Die Einsatzkräfte waren schnell zur Stelle. Einige Passagiere waren auch von Anwohnern aufgenommen worden, wie Augenzeugen berichteten. Das Chaos am Unfallort und auf der Bahnstrecke sei gross, berichten Reporter. Es handelt sich um eine sehr stark befahrene Strecke von Amsterdam nach Den Haag. Der Verkehr zwischen Leiden und Den Haag wurde unterbrochen. (jwg/nad/SDA)