Schock und Trauer im Hafen von Cagliari (I): Am Dienstag und am Mittwoch verlassen nicht nur braungebrannte Touristen die MSC Divina und die Costa Neoriviera. Es werden auch zwei Särge von Bord getragen. Die Todesfälle ereigneten sich nur Stunden zuvor auf hoher See.
Das erste Opfer ist ein Bub (†12) aus Deutschland. Er war mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern auf der MSC Divina auf Italien-Kreuzfahrt. Die Familie hatte Montagabend in Palermo abgelegt und war unterwegs nach Sardinien. Auf See kam es zum Drama.
In der Nacht ging es dem Jungen plötzlich schlecht
Dienstag, drei Uhr morgens. Dem Jungen ging es plötzlich schlecht. Die Eltern alarmierten den Notdienst an Bord. Die Ärzte des Medical Center versuchten verzweifelt, das junge Leben zu retten. Doch dann atmete der Bub nicht mehr. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergebens. Der Zwölfjährige starb offenbar an Herzversagen.
Drei Stunden später legt das französische Kreuzfahrtschiff mit 4000 Passagieren an Bord im sardischen Hafen an. Der kleine Leichnam wird ins Universität-Spital von Monserrato gebracht. Dort soll auch die Autopsie stattfinden. Denn die Todesursache scheint noch immer ein Rätsel. Die Eltern und Geschwister müssen unterdessen vorübergehend in Quarantäne.
Bereits auf der ersten Etappe der Kreuzfahrt hatte sich der Schüler nicht wohlgefühlt. In Rom wurde er ärztlich untersucht. Kein Grund zur Sorge, so die Diagnose des Arztes. Also liess man die Familie weiterziehen.
In der Nacht auf Mittwoch stirbt auch eine Französin
Am Mittwochmorgen gelangt auch die Costa Neoriviera nach Cagliari. Auch hier ist die Stimmung an Deck bedrückt. Schweigend beobachten die Fahrgäste, wie ein Sarg das ebenfalls französische Schiff verlässt. Die Tote ist eine französische Touristin. Sie war in der Nacht an der Seite ihres Mannes an einem Herzinfarkt gestorben. Sie wurde 50 Jahre alt.