Mehrere Tote in Indonesien
Anschläge auf Kirchen während dem Gottesdienst

Bei einer Serie von mutmasslichen Bombenanschlägen auf christliche Kirchen sind am Sonntag in Indonesien mindestens neun Menschen getötet worden. Dutzende wurden nach Angaben der Polizei verletzt.
Publiziert: 13.05.2018 um 04:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 06:00 Uhr
Selbstmordanschläge auf Kirchen
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Indonesien:Selbstmordanschläge auf Kirchen

Die Explosionen ereigneten sich während der sonntäglichen Gottesdienste innerhalb weniger Minuten in Surabaya, der zweitgrössten Stadt des Landes auf der Insel Java. Insgesamt sind drei Kirchen betroffen.

Mindestens neun Menschen kamen ums Leben. Dutzende wurden verletzt.

Zur ersten Explosion war es gegen 07.30 Uhr (01.30 Uhr MESZ) in einer katholischen Kirche namens Santa Maria gekommen.

Kurze Zeit nach dem ersten Anschlag gab es weitere Explosion in einer Kirche, die der Pfingstbewegung gehört, sowie in einem protestantischem Gotteshaus.

Nach Polizeiangaben wurde auch einer der mutmasslichen Attentäter getötet als er seinen Sprengsatz zündete.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Selbstmordanschläge handelte. Zu den Tätern machte sie zunächst keine Angaben. Ein Bekennerschreiben oder Ähnliches liegt derzeit nicht vor.

Christen in der Minderheit

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Mehrfach gab es dort schon Anschläge von Islamisten.

Die Hafenstadt Surabaya ist mit mehr als 2,6 Millionen Einwohnern zweitgrösste Stadt des südostasiatischen Inselstaats. Indonesien hat seit mehr als anderthalb Jahrzehnten immer wieder mit islamistischer Gewalt zu tun. Von den mehr als 260 Millionen Einwohnern sind mehr als 85 Prozent muslimischen Glaubens. Katholische und protestantische Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus. (SDA)

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