Zwei Tote bei Amok-Fahrt in Bayern
Der Täter hat psychische Probleme

Bei einer Amok-Fahrt in Deutschland kamen zwei Menschen ums Leben. An einer Tankstelle konnte die Polizei den Täter stoppen.
Publiziert: 10.07.2015 um 11:40 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:18 Uhr
1/7
Der Amok-Fahrer wurde an einer Tankstelle gestoppt.

In Bayern hat ein Mann heute zwei Menschen getötet. Der Täter schoss in Tiefenthal bei Leutershausen aus einem silbernen Mercedes Cabrio auf eine Frau. Dann fuhr er rund fünf Kilometer weiter nach Rammersdorf, wo er einen Velofahrer tötete.

Auf seiner Amok-Fahrt soll er ausserdem auf einen Bauern und einen anderen Autofahrer gezielt beziehungsweise sie mit der Waffe bedroht haben, schreibt der «Bayerische Rundfunk». Sie seien unverletzt geblieben.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Tankstellen-Mitarbeiter überwältigten den Amok-Fahrer

Kurz vor Mittag konnte die Polizei den Mann rund 30 Kilometer nördlich an einer Tankstelle in Bad Windsheim fassen. Einer der Mitarbeiter der Tankstelle hat offenbar die Polizei-Informationen im Radio gehört. Der Angestellte schrie «Vorsicht Überfall» und warnte so seine Kollegen. Darauf konnten einige von ihnen fliehen. Trotzdem wurden zwei Mitarbeiter von dem Amok-Fahrer mit einer Waffe bedroht.

Doch dann liess er von den Menschen ab und legte seine Waffe nieder. Darauf hätten fünf Mitarbeiter den Mann überwältigt und ihn mit Kabelbindern gefesselt.

Den «beherzten Einsatz» bestätigt auch der Bayrische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, am Nachmittag an einer Pressekonferenz.

«Ich bin erleichtert, dass der Täter so schnell festgenommen werden und weiteres Unheil verhindert werden konnte», sagt Hermann. 

Opfer zufällig gewählt

Die Polizei Bayern spricht von einem Tötungsdelikt, der Hintergrund der Tat sei noch unklar. Laut den Behörden handelt es sich bei dem Täter um einen jungen Mann aus Ansbach. Zum Motiv gibt es noch keine Erkenntnisse. Die Ermittler gehen aber zurzeit davon aus, dass die Opfer zufällig ausgewählt worden seien.

Der Mercedes des Mannes war auf seinen Vater zugelassen. Der Täter war im Besitz von zwei Waffen. Eine wurde im Auto gefunden, die andere trug er in der Tankstelle bei sich.

Die Behörden hatten vor dem Mann gewarnt. «Bei Antreffen des Fahrzeuges keinesfalls an den Fahrer herantreten», schrieb sie in einer Mitteilung. Der Mann sei bewaffnet. Man solle sofort die Polizei alarmieren und den Standort des Autos durchgeben.

Im Dorf ist man schockiert. «In einem Ort mit 5500 Einwohnern, in dem wir immer beschaulich gelebt haben, kannte man solche Situationen nur aus dem Fernsehen», sagte der Bürgermeister von Leutershausen, Siegfried Hess, zu «Bild.de». Er sei «fassungslos und von den Socken». Er habe den Hinterbliebenen bereits sein Beileid ausgesprochen. (sas/lha)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?