Staaten in aller Welt sollten «allen afghanischen Frauen und Mädchen Flüchtlingsstatus gewähren», erklärten die Expertinnen und Experten am Montag. Die Vorstellung, dass sich die Taliban im Vergleich zu ihrer ersten Herrschaft (1996-2001) gewandelt hätten und nun moderater seien, habe sich als falsch erwiesen. Die militant-islamistische Gruppierung habe stattdessen ein System der «totalen Diskriminierung, Ausgrenzung und Unterdrückung» eingeführt, hiess es in ihrer Mitteilung.
Diese geschlechtsspezifische Verfolgung sei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten, argumentierten die 31 Beobachter. Darunter waren der Sonderberichterstatter für Afghanistan, Richard Bennett, und die Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen, Reem Alsalem.
Frauen sollten wieder frei arbeiten, Unternehmen führen und am politischen Leben teilnehmen können, forderte die Expertengruppe von den Taliban. Ausserdem sollten Mädchen und Frauen sofort Zugang zu allen Bildungseinrichtungen erhalten.
Die Experten wiesen darauf hin, dass nicht nur Frauen in Afghanistan unter extremen Menschenrechtsverletzungen leiden, sondern etwa auch Minderheiten, Menschen mit Behinderung, Aktivisten oder ehemalige Mitarbeiter von staatlichen Sicherheitsbehörden.
(SDA)