In Grossbritannien haben Klimademonstranten das Steinmonument Stonehenge mit einer orangefarbenen Substanz besprüht. Die Gruppe Just Stop Oil veröffentlichte am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter) ein Video, das zeigt, wie zwei Menschen auf den Steinkreis zulaufen und dabei Farbe versprühen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest. Bei den festgenommenen Aktivisten handelte es sich demnach um einen 21-jährigen Studenten aus Oxford und einen 73-Jährigen aus Birmingham.
Die Protestgruppe schrieb, sie forderten, dass die nächste britische Regierung einen verbindlichen Vertrag zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 unterschreibt. Im Hintergrund des Videos ist zu hören, wie Menschen rufen, dass die Demonstranten aufhören sollten. Einige versuchen auch, die beiden aufzuhalten.
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Sommersonnenwende sollte dort gefeiert werden
«Wir haben zwei Menschen festgenommen nach einem Vorfall in Stonehenge heute Nachmittag», teilte die Wiltshire Police mit. Sie stünden im Verdacht, das Monument beschädigt zu haben. Die Ermittlungen dauerten an.
Der Steinkreis Stonehenge gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Grossbritanniens. Die Steine sind exakt auf den Sonnenstand der Sommer- und Wintersonnenwende ausgerichtet. Es wird angenommen, dass diese Ereignisse dort bereits seit Tausenden von Jahren gefeiert werden. Am Donnerstag soll dort die Sommersonnenwende gefeiert werden.
«Das ist potenziell ziemlich beunruhigend»
Der Archäologe und Stonehenge-Experte Mike Pitts sagte der BBC, die Oberflächen der Stonehenge-Steine seien «empfindlich» und «mit noch nicht vollständig untersuchten prähistorischen Inschriften bedeckt». Außerdem wüchsen empfindliche Flechten auf den Steinen. «Das ist also potenziell ziemlich beunruhigend», kommentierte Pitts die Farb-Attacke.
Die Denkmalpflege-Organisation English Heritage erklärte, die untersuche das genaue «Ausmass der Schäden». Die prähistorische Stätte bleibe aber für Besucher geöffnet.
Just Stop Oil verwendete nach eigenen Angaben orange-gefärbte Speisestärke, die «bald vom Regen weggewaschen» sein werde. Es bleibe aber dringend nötig bleibe, dass die Regierung etwas gegen die katastrophalen Folgen der Klima- und Umweltkrise tue. Premierminister Rishi Sunak verurteilte die Protestaktion als Vandalismus.