Der Hauptverdächtige im Mordfall Susanna (†14) wurde in der Nacht auf Freitag gefasst. Das teilte der deutsche Bundesinnenminister Horst Seehofer mit. Ali Bashar (20) konnte um 2 Uhr im Nordirak festgenommen werden.
Die 14-Jährige aus Mainz (D) war seit dem 22. Mai vermisst. Am Mittwoch fand man ihre Leiche in Wiesbaden (D). Das Mädchen war nach einem Abend mit Freunden in der Innenstadt von Wiesbaden nicht mehr nach Hause gekommen. Zuletzt wurde sie mit einem Mann im Flüchtlingsheim gesehen. Laut den Ermittlern sei die 14-Jährige immer wieder ausgerissen und habe seit Februar die Schule geschwänzt.
Auf einem Feld von zwei Asylbewerbern vergewaltigt
Gemäss ersten Erkenntnissen wurde sie in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai von zwei Asylbewerbern gewaltsam auf ein Feld gebracht und mehrfach vergewaltigt.
Am nächsten Morgen sollen die Verdächtigen die 14-Jährige zur Verdeckung ihrer Straftat ermordet, und ihren Leichnam anschliessend an einer anderen Stelle vergraben haben, um die Aufklärung des Verbrechens zu erschweren. Susanna war nach ersten Angaben der Ermittler durch eine «Gewalteinwirkung» auf den Hals zu Tode gekommen. Ob sie erwürgt oder erdrosselt wurde, blieb zunächst unklar.
Auf die Spur der Verdächtigen kamen die Einsatzkräfte wegen der Zeugenaussage eines 13-jährigen Flüchtlings. Der Teenager behauptet, der Iraker, habe ihm persönlich von der Tat erzählt. Er wusste auch, wo die Leiche zu finden war.
Türke wieder auf freiem Fuss
Einer der beiden mutmasslichen Täter ist ein 35-jähriger Türke, der seit 2017 in Deutschland war. Er wurde verhaftet, doch dann wieder freigelassen, weil gegen ihn kein dringender Tatverdacht besteht. Die Ermittler hoffen, dass die Obduktion der Leiche und die Auswertung der DNA-Spuren neue Erkenntnisse bringt.
Der zweite mutmassliche Täter, Ali Bashar, war zunächst auf der Flucht. Letzten Donnerstag reiste er mit seiner ganzen Familie überstürzt und unter falschen Angaben nach Istanbul und setze sich später im Irak ab.
Der Asylbewerber hätte in den Irak abgeschoben werden sollen, da sein Antrag abgelehnt wurde. Er kam mit den Eltern und fünf Geschwistern im Oktober 2015 nach Deutschland.
Der Iraker gilt als gewalttätig und war der Polizei bereits bekannt. Zweimal wurde er mit einem Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht, zusätzlich wurde er verdächtigt, ein 11-jähriges Flüchtlingsmädchen vergewaltigt zu haben. Nachgewiesen werden konnte ihm aber nichts, darum lag kein Haftgrund gegen ihn vor, wie der Polizeipräsident ausführte. (krj/rad/man)