Ein Streit zwischen drei Afghanen eskaliert am Samstagabend auf einem Spielplatz im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. Markus B.* (†22) geht dazwischen, will den Streit schlichten. Sein Bruder Daniel B.*, laut «Bild» ein polizeilich bekannter Neonazi, ist ebenfalls vor Ort. Die beiden Afghanen Hamed T.* (18) und Mustafa P.* (20) gehen auf Markus B. los. Wenig später ist er tot. Er stirbt an Herzversagen.
Einen Zusammenhang zwischen der Schlägerei und dem plötzlichen Tod gibt es laut Obduktionsbericht nicht. Offenbar trug der junge Deutsche seit seiner Kindheit einen Herzschrittmacher, wie ein Bekannter der «Bild»-Zeitung sagt. Versagte der Herzschrittmacher? Noch ist unklar, wieso das Herz des BVB-Fans aufhörte zu schlagen.
Hätte abgeschoben werden sollen
Die beiden Schläger sitzen mittlerweile in U-Haft. Ein Richter erliess am Sonntagabend Haftbefehl wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge, wie die Polizei mitteilte. Die Stimmung in Köthen 30 Kilometer nördlich von Leipzig ist angespannt. Behörden befürchten Ausschreitungen wie in Chemnitz. Dort hatte der gewaltsame Tod von Daniel H. (†35), verursacht durch zwei Flüchtlinge, für Protestmärsche und Krawalle gesorgt.
Auch in Köthen soll es sich bei den Tätern um zwei Flüchtlinge handeln. Einer von ihnen hätte abgeschoben werden sollen, sagt Landrat Uwe Schulz (56) zur «Bild»-Zeitung. Doch die Abschiebung hätte sich verzögert. Der Grund: Ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung würde aktuell gegen ihn laufen.
Zu Ausschreitungen kam es in Köthen bisher nicht. Nur ein friedlicher Trauermarsch, zu dem rechte Gruppierungen aufgerufen hatten, zog gestern durch die Stadt in Richtung Spielplatz. Dort wurden Blumen für Christian K. niedergelegt.
* Namen geändert