Hunderte Verletzte bei Zusammenstössen auf dem Tempelberg
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Spannungen in Jerusalem:Hunderte Verletzte bei Zusammenstössen auf dem Tempelberg

Wegen Feuerwerkskörpern
Brand auf Tempelberg in Jerusalem ausgebrochen

Auf dem Tempelberg in Jerusalem ist am Montagabend nach neuen Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften ein Brand ausgebrochen.
Publiziert: 10.05.2021 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2021 um 08:15 Uhr
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Auf dem Tempelberg in Jerusalem ist Feuer ausgebrochen.
Foto: Screenshot Twitter

Die israelische Polizei teilte mit, er sei offenbar durch Feuerwerkskörper verursacht worden. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprach bei Twitter von unverantwortlichem Verhalten palästinensischer Demonstranten.

Ein Video zeigte, wie ein grosser Baum in Flammen aufging. Der Brand war auch von der Klagemauer aus zu sehen, wo zahlreiche Israelis weiter den Jerusalem-Tag feierten. Aus dem Gazastreifen waren zuvor mehrere Raketen auf die Stadt abgefeuert worden. Eine davon schlug nach Armeeangaben in einem Vorort Jerusalems ein.

20 Palästinenser getötet

Bereits den ganzen Tag eskalieren die Zusammenstösse. Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 20 Palästinenser getötet worden, neun davon Kinder. 65 Menschen im Gazastreifen hätten Verletzungen erlitten.

Zuvor hatten militante Palästinenser zahlreiche Raketen auf israelische Städte gefeuert, darunter auch Jerusalem. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe die Berichte aus dem Gazastreifen. Nach palästinensischen Angaben ereignete sich der Vorfall in Beit Hanun im Norden des Küstenstreifens.

Israel reagiert auf Raketenattacken regelmässig mit Beschuss von Zielen im Gazastreifen. In diesem Fall hat Israels Armee nach eigenen Angaben drei Aktivisten der Hamas gezielt getötet. Das Militär veröffentlichte am Montag bei Twitter ein Video des Vorfalls im Norden des Küstengebiets.

Vorausgegangen waren schwere Zusammenstösse von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften in Jerusalem.

«Botschaft» an «Feind Israel»

Ein Sprecher der islamistischen und im Gazastreifen herrschenden Hamas sagte, dies sei eine «Botschaft» an den Feind Israel. Es handle sich um eine Reaktion auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg sowie im Viertel Scheich Dscharrah in Ost-Jerusalem. Auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt war es am Montag erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten. Nach israelischen Polizei-Angaben wurden fast zwei Dutzend Beamte verletzt.

Raketenalarm wurde auch in Jerusalem ausgelöst, dies ist sehr selten. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde ein 49-Jähriger in der Nähe der Stadt Sderot von Splittern verletzt.

Seit der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen im Jahre 2007 haben Israel und die radikale Organisation sich drei Kriege geliefert. Israel und Ägypten halten das Gebiet unter Blockade und begründen dies mit Sicherheitserwägungen.

Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie verfolgt die Zerstörung Israels. Rund zwei Millionen Menschen leben in dem Palästinensergebiet unter schlechten Bedingungen. Im August 2020 hatte die Hamas nach Vermittlung Katars eine Waffenruhe mit Israel verkündet. Aber auch danach gab es immer wieder Verstösse. (SDA)

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