Zur Sicherung der Schiffe
EU-Aussenminister beschliessen Start von Marineeinsatz im Nahen Osten

Die Aussenminister der EU-Staaten haben den Start des neuen Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer und angrenzenden Seegebieten beschlossen. Das sagten mehrere EU-Diplomaten am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
Publiziert: 19.02.2024 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2024 um 11:03 Uhr
Die Fregatte «Hessen» ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet.
Foto: Focke Strangmann

Der Plan für die Operation «Aspides» sieht vor, europäische Kriegsschiffe ins Rote Meer und benachbarte Seegebiete zu schicken. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der Hamas in Israel folgten.

Die Hoffnung der EU ist, dass Reedereien ihre Handelsschiffe künftig wieder bedenkenlos durch das Rote Meer schicken. Zuletzt hatten viele die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa gemieden. Weil eine Ausweichroute um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika herum viel länger ist, hat dies mittlerweile erhebliche Auswirkungen für Unternehmen.

Fregatte «Hessen» mit dabei

Deutschland will sich an dem Einsatz mit der Fregatte «Hessen» beteiligen. Das Kriegsschiff mit rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord war dafür bereits am 8. Februar von Wilhelmshaven aus auf den Weg ins Mittelmeer geschickt worden. Die «Hessen» lag zuletzt in einem Hafen auf der griechischen Insel Kreta. Das Mandat für den Einsatz soll an diesem Freitag vom Bundestag beschlossen werden.

Die 143 Meter lange Fregatte ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann das Schiff nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Grösse der gesamten Nordsee überwachen. Die Waffensysteme sind in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 160 Kilometern zu bekämpfen. Zudem will Deutschland Stabspersonal für das Hauptquartier der Operation im griechischen Larisa sowie Helikopter bereitstellen.

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte zu dem Beschluss in Brüssel: «Wir haben gesehen, dass mit Blick auf die Angriffe der Huthis auf die zivile Seefahrt die ganze Weltwirtschaft getroffen wird.» Es seien nicht nur europäische Schiffe, die im Roten Meer immer wieder von Huthi-Raketen gefährdet würden, sondern es betreffe die ganze internationale Schifffahrt. «Deswegen ist es für uns wichtig, dass wir als Europäische Union einen Beitrag zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer leisten.» 

Huthi greifen wieder ein Schiff an

Derweil haben Huthi nach eigenen Angaben erneut einen Frachter im Roten Meer angegriffen. Das Schiff habe «katastrophale» Schäden erlitten, erklärte die Miliz am Montagmorgen.

Laut Huthi soll es sich um das in Grossbritannien registrierte Schiff «Rubymar» handeln. Es fährt nach Angaben des Tracking-Dienstes Vesselfinder unter der Flagge von Belize.

Die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO teilte am Montag mit, dass ein Schiff in der Meerenge Bab al-Mandab angegriffen worden sei. Die Besatzung sei in Sicherheit, die Crew habe das Schiff verlassen. Der Zeitpunkt des Vorfalls wird mit Sonntagabend (Ortszeit) angegeben. (SDA)

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