Die Stechqualle Drymonema Dalmatinum ist derart selten, dass ihre Gefährlichkeit bis heute nicht geklärt ist. Die grösste Qualle des Mittelmeerraums kann einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen. Trotzdem sind Sichtungen der Meereskreatur eine Ausnahme, die nur wenige Taucher je erlebt haben.
Auf einem Routine-Tauchgang am Mittwoch haben zwei Taucher des italienischen Naturreservats Area Marina Protetta Miramare im Golf von Triest eine solche Riesen-Qualle gesichtet. Eine Sensation! Denn es ist seit dem Zweiten Weltkrieg erst das zweite Mal, dass Menschen eine Drymonema Dalmatinum zu Gesicht bekommen, wie es auf der Facebook-Seite des Naturreservats heisst.
Über Jahrzehnte am Meeresboden
Das gesichtete Exemplar hatte einen Durchmesser von 40 bis 50 Zentimetern. Zwischen seinen dicken Tentakeln sieht man zwei kleinere Quallen. Nicht etwa, weil diese der Riesenqualle Gesellschaft leisteten, wie es weiter heisst: «Die Drymonema ist eine Fresserin anderer Quallen.»
Entdeckt wurde die Quallenart 1880 vom deutschen Naturforscher Ernst Haeckel. Bis 1945 wurde sie dann einige wenige Male gesichtet. Danach bis 2014 überhaupt nicht mehr, als sie erstmals wieder im Golf von Triest auftauchte.
Weshalb die Meereskreatur so selten gesichtet wird, haben Forscher inzwischen geklärt: Die Riesenqualle durchläuft einen biologischen Zyklus, währenddessen sie teils über mehrere Jahrzehnte am Meeresboden feststeckt. (noo)