Zu wenig AstraZeneca gespritzt
Ärzte in Deutschland beklagen einen «Impfstau»

Angesichts grosser Mengen zunächst ungenutzten Corona-Impfstoffs in den Bundesländern wird in Deutschland hitzig debattiert, wer damit zuerst geimpft werden soll.
Publiziert: 24.02.2021 um 13:49 Uhr
Ein Schild mit dem Schriftzug «Impfzentrum» steht vor dem Eingang eines Impfzentrum des Landkreises Vorpommern-Rügen in Stralsund. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa
Foto: STEFAN SAUER

Gesundheitsminister Jens Spahn dringt auf höheres Tempo beim Impfen in den Impfzentren. Deutschlands Kassenärzte mahnten die Bundesländer, den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nicht unverimpft liegenzulassen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis Dienstag nur rund 239 000 Dosen des Herstellers Astrazeneca gespritzt. Dem Gesundheitsministerium zufolge sind aber bereits mehr als 1,4 Millionen Astrazeneca-Dosen an die 16 Bundesländer geliefert. Die Lage ist in den Länder unterschiedlich.

Spahn sagte am Mittwoch im ZDF, die Länder hätten Kapazitäten von bis zu 300 000 Impfungen am Tag gemeldet, im Moment fänden bis zu 150 000 am Tag statt. Deswegen gehe er davon aus, dass das jetzt auch deutlich hochgefahren werde. Die Länder hätten nachvollziehbarerweise beim Bund genügend Dosen verlangt. «Jetzt ist Impfstoff da», sagte Spahn.

Es gebe einen «Impfstau» in den Impfzentren der Länder, kritisierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. KBV-Vizechef Stephan Hofmeister mahnte: «Unverimpft sollte der Impfstoff nicht herumliegen. Er muss verimpft werden.»

Laut Gesundheitsministerium haben in Deutsclland bis einschliesslich Dienstag nun 3 518 294 Personen (4,2 Prozent der Gesamtbevölkerung) eine Erstimpfung erhalten. Weitere 1 854 928 Personen erhielten bereits die Zweitimpfung.

(SDA)

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