Wer eine Demo macht, sucht die Öffentlichkeit. Öffentlicher gehts nicht. Für Geheimagenten ist das ein Problem. Mitarbeiter des legendären israelischen Auslandsgeheimdienstes, des Mossad, sind vertraglich verpflichtet, ihr Gesicht geheim zu halten. Was tun sie also, wenn sie für mehr Lohn auf die Strasse gehen? Sie verkleiden sich.
Und damit das bei der Regierung richtig Eindruck macht, sind es Kostüme von lauter Superhelden: Batman, Ironman, Superman, Spiderman. Das sieht vielleicht aus wie ein Jux. Aber den Agenten ist es sehr ernst: «Das Verteidigungsministerium nützt unseren Zwang zur Geheimhaltung aus, um die Löhne zu drücken», sagten sie gestern bei der Demo in Tel Aviv.
Das durchschnittliche Grundgehalt eines Mossad-Mitarbeiters liegt bei etwa 6000 Schekel im Monat: 1500 Franken. Eine solche Lohn-Demo von Schlapphüten gab es in Israel bisher noch nie. Eine Reaktion des Ministeriums steht noch aus.