Drohnenaufnahmen zeigt gigantische Menschenmenge bei Demonstration
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Kundgebung abgebrochen:Drohne zeigt gigantische Menschenmenge bei Demonstration

Protest gegen Rechtsextremismus in Hamburg
Zu viele Leute – Anti-AfD-Demo abgebrochen

Zehntausende Menschen hatten sich am Freitagabend in Hamburg versammelt, um gegen rechtsnationale Tendenzen zu demonstrieren. Doch die Kundgebung musste aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Es waren zu viele Leute.
Publiziert: 19.01.2024 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2024 um 11:22 Uhr
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In Hamburg hatten sich am Freitag Demonstranten versammelt.
Foto: keystone-sda.ch

Eine Demonstration gegen rechts und die AfD in Hamburg ist wegen des grossen Menschenandrangs abgebrochen worden. «Wir müssen die Kundgebung vorzeitig beenden», sagte Kazim Abaci vom Verein Unternehmer ohne Grenzen, der die Demonstration unter dem Motto «Hamburg steht auf – Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke» mitorganisiert hatte. Er machte am Freitag Sicherheitsbedenken geltend. Es seien bereits Menschen in der Menge kollabiert, die Feuerwehr komme nicht mehr durch.

Nachdem Abaci zunächst von 130'000 Teilnehmern am Jungfernstieg gesprochen hatte, korrigierten die Veranstalter die Zahl später auf 80'000. Die Polizei nannte 50'000 Demonstranten. Auch in Jena, Kiel und anderen deutschen Städten demonstrierten am Freitag Tausende. 

Demos am Wochenende erwartet

Am Wochenende sind Demonstrationen gegen rechts in ganz Deutschland geplant. Zehntausende Teilnehmer werden erwartet. Insgesamt 90 Kundgebungen sind angemeldet. Allein in München riefen mehr als 200 Organisationen zu einer Grossdemonstration am Sonntag auf.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte am Freitagabend: «Die Botschaft an die AfD und ihre rechten Netzwerke ist: Wir sind die Mehrheit, und wir sind stark, weil wir geschlossen sind und weil wir entschlossen sind, unser Land und unsere Demokratie nach 1945 nicht ein zweites Mal zerstören zu lassen.» Auch in den vergangenen Tagen waren in mehreren Städten schon Zehntausende gegen rechts auf die Strasse gegangen.

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Scholz stellt sich hinter Demonstranten

Die Demonstrationen formierten sich nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen Rechtsradikaler am 25. November in Potsdam. Daran hatten mehrere AfD-Politiker teilgenommen sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine grosse Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. 

Bundeskanzler Olaf Scholz stellte sich hinter die Demonstranten. Er verglich die «Remigrations»-Pläne Rechtsradikaler in Deutschland mit der Rassenideologie der Nationalsozialisten. «Wenn etwas in Deutschland nie wieder Platz haben darf, dann ist es die völkische Rassenideologie der Nationalsozialisten. Nichts anderes kommt in den abstossenden Umsiedlungsplänen der Extremisten zum Ausdruck», sagte der SPD-Politiker in der neuen Ausgabe seiner Videoreihe «Kanzler kompakt». Alle Menschen in Deutschland seien gefordert, klar und deutlich Stellung zu beziehen: «Für Zusammenhalt, für Toleranz, für unser demokratisches Deutschland.» (SDA)

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