Das australische Queensland hat ein Koala-Problem: In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Population der wilden Koalas im südöstlichen Teil des Bundesstaats rund um die Stadt Brisbane um ganze 80 Prozent kleiner geworden. Die Behörden setzten die Tiere schon im Jahr 2015 auf die Liste der bedrohten Tierarten.
Wissenschaftler haben sich nun aber mit dem Problem befasst und ein eigentlich einfaches Mittel gegen die «Apokoalypse» gefunden: die Einführung der Sommerzeit.
Durch die Anpassung der Uhrzeit könnten zahlreiche tödliche Zusammenstösse auf den Strassen verhindert werden, wie die «Los Angeles Times» schreibt. Denn die intensiven Rushhours in und um Brisbane würden genau mit der aktivsten Zeit der putzigen Koalas zusammenfallen.
Mit Zeitumstellung Koala-Unfälle verhindern
Koalas sind hauptsächlich in der Nacht unterwegs. Jeweils bei Einbruch der Dunkelheit kommen sie von ihren Schlafplätzen herunter. Durch die Anpassung der Uhrzeit würden sich das Koala-Erwachen und die Stosszeiten der Autofahrer voneinander wegbewegen. So wäre es möglich, die Koala-Todesrate um acht bis elf Prozent zu reduzieren.
Die mit Abstand apokoalyptischste Tageszeit für die grauen Felltiere ist in den Wintermonaten jeweils ab 17 Uhr und in den Sommermonaten ab 19 Uhr. Durch die Einführung der Sommerzeit würden zu diesen heiklen Zeitpunkten weniger Autos auf den Strassen fahren.
«Wir hoffen, dass unsere Studie die Regierung Queenslands von den Vorteilen der Sommerzeit überzeugt», schreiben die Wissenschaftler in «Journal Biology Letters», wo ihre Studie am Dienstag publiziert wurde.
Die Verkleinerung des Lebensraumes der Tiere, Waldbrände in den Eukalyptuswäldern – die so genannte Eukalypse – und die Umweltverschmutzung sind neben dem Verkehr die grössten Gefahren für die Koalas. (vac)