Der führende US-Waffen- und Munitionshersteller Vista Outdoor hat seine Kunden gewarnt, dass die Preise für Munition wegen eines «erwarteten weltweiten Mangels an Schiesspulver» deutlich steigen werden.
Angefeuert werden die Preise offenbar durch weltweite Konflikte, insbesondere in der Ukraine und im Gazastreifen. Das bereits im 9. Jahrhundert in China erfundene Schiesspulver ist noch heute die wichtigste militärische Ressource. So modern Waffen und Raketen auch geworden sind: Schiesspulver – eine Mischung aus Salpeter (Kaliumnitrat), Schwefel und Holzkohle – bleibt das Treibmittel für Feuerwaffen und Feststoffraketen.
«Aufgrund der Weltereignisse haben uns unsere Lieferanten über eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Schiesspulver und eine zu erwartende weltweite Verknappung von Schiesspulver informiert», teilte Vista Outdoor unlängst in einem Schreiben mit. Daher würden auch «unsere Preise erheblich erhöht».
Nato kurbelt Produktion an
Der Krieg in der Ukraine und der Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen haben zu einer erheblichen Nachfrage nach Munition geführt, erklärt dazu das US-Magazin Newsweek, dem das Schreiben vorliegt. Auch die anderen grossen Waffennamen in den USA ziehen mit Preiserhöhungen nach.
Für die globale Rüstungsindustrie wiederum, deren Produktionslinien schon so heiss laufen, bedeutet das knappe Schiesspulver weitere Geldsegen. Bereits im September stellten die Nato-Verbündeten die entsprechenden Weichen. Bei einer Konferenz in Paris einigte man sich auf Verträge und Aufträge im Wert von umgerechnet 2,27 Milliarden Franken für «Hunderttausende von wichtigen Munitionsteilen». Die ersten Auslieferungen sollen Ende Jahr anlaufen.
Als Nation der Waffennarren und als Nato-Bündnispartner will offenbar auch der US-Waffenhersteller Vista Outdoor seine Verbündeten nicht im Stich lassen. Das Unternehmen hat der Ukraine eine Munitionsspende von einer Million Schuss zugesichert.