Tadeusz Slowikowski ist der Mann, dessen Pläne und Dokumente zum verschollenen und angeblich mit Gold beladenen Panzerzug aus der Nazizeit führen sollen. Der 83-Jährige hat sie einem deutschen und einem polnischen Schatzsucher zur Verfügung gestellt. Diese glauben nun, den Standort der Waggons in Südpolen bei Walbrzych gefunden zu haben. Dies teilten sie den polnischen Behörden mit, die zu «99 Prozent» sicher sind, dass der Zug dort tatsächlich in einem Tunnel vergraben ist.
Wer das Geheimnis kennt, lebt gefährlich. Slowikowski sagt zur deutschen Nachrichtenseite «bild.de»: «Am 5. Mai 1945 wurde eine dreiköpfige Familie ermordet, damit sie das Geheimnis des Tunnels nicht ausplaudert.»
Drohungen, Einbruchsversuch
Slowikowski wurde schon mehrmals von Unbekannten bedroht. Als er begann, die Gegend mit offizieller Erlaubnis der Behörden zu erforschen, seien plötzlich drei Männer in Zivilkleidung und mit Schusswaffen aufgetaucht. «Sie bedrohten uns und sagten, wir sollten aufhören.»
Erst kürzlich habe er einen anonymen Telefonanruf erhalten, sagt Slowikowski zur britischen Nachrichtenseite «dailymail.co.uk». Er solle seine Nase auf der Sache raushalten, habe man ihm am anderen Ende der Leitung gesagt.
Seit einem Einbruchsversuch durch Unbekannte in sein Haus bewahrt Slowikowski sämtliche in 40 Jahren gesammelte Dokumente zum geheimnisvollen Schatz in einem Banksafe auf. «Viele gefährliche Leute sind daran interessiert, diesen Zug zu finden», sagt er.
«Zwei Geleise, die in den Tunnel führten»
Erstmals hörte Slowikowski schon in den Fünfzigerjahren vom Gold-Zug des Nazi-Diktators Adolf Hitler. Ein Mann habe ihm als Dank vom Tunnel erzählt, weil er ihn vor zwei Angreifern beschützt habe. Ein Bahnmitarbeiter habe den Eingang sogar gefunden. «Er sah zwei Geleise, die in den Tunnel führten. Der Tunnel wurde wenig später gesperrt.»
Aus Angst, ihn könnte das gleiche Schicksal ereilen wie die ermordete Familie, habe der Deutsche jedoch zunächst nicht ausgepackt. Erst auf dem Totenbett habe ihm der Bahnmitarbeiter den genauen Standort des gesprengten Tunneleingangs verraten. (noo)