Es waren hochemotionale Szenen im Amtsgericht München: Der 22-jährige Angeklagte gab zu, im Juli vor einer Polizeikontrolle geflüchtet zu sein: Er war ohne Führerschein unterwegs, hatte Alkohol und Drogen intus. Mit bis zu 144 km/h flüchtete er, überfuhr mit hoher Geschwindigkeit ein Rotlicht und krachte dort in ein anderes Auto.
Ein riesiges Trümmerfeld entstand, ein 18-jähriger Mann starb noch vor Ort, sein schwer verletzter Freund überlebte. Dieser sagte jetzt als Zeuge vor Gericht aus. Noch immer ist er psychisch und physisch beeinträchtigt.
Nach seiner Schilderung bat der Angeklagte um das Wort, sagte laut «Focus» unter Tränen, dass er sein Leben dafür geben würde, es rückgängig zu machen. «Es tut mir unendlich leid, was passiert ist.»
«Ich hoffe, dass du dich dein Leben lang schlecht fühlst»
Doch diese Worte der Reue kamen beim 18 Jahre alten Zeugen nicht gut an. Er antwortete dem Raser: «Ich werde dir niemals verzeihen, was du getan hast. Wir alle werden dir niemals verzeihen, was du getan hast.» Und er wünschte ihm für die Zukunft nur: «Ich hoffe, dass du dich dein Leben lang schlecht fühlst.»
Der 18-Jährige war mit seinem Freund damals auf dem Rückweg eines Festivals gewesen. Der Totraser zerstörte mit seiner Fahrt das Leben des jungen Mannes und schuf grosses Leid für den Überlebenden. Dieser sagte jetzt laut «Focus» vor Gericht: «Wir wissen beide, dass es allein deine Schuld ist, dass es passiert ist, dass du es hättest verhindern können. Wir wissen beide, dass du ein Feigling bist.»
Auch die Polizisten, die den Raser verfolgt hatten, sagten unter Tränen vor Gericht aus. Der Raser entschuldigte sich auch bei ihnen. «Ich alleine bin daran schuld, was passiert ist. Sie haben einen guten Job gemacht.» Das Urteil wird nächsten Donnerstag verkündet. (neo)