Zerstörung des weltgrössten Flugzeugs
Jetzt wird gegen die frühere Antonow-Leitung ermittelt

Hat der Antonow-Konzern es unterlassen, seine «Mrija», das grösste Flugzeug der Welt, in Sicherheit zu bringen? Das soll jetzt juristisch geklärt werden.
Publiziert: 13.10.2022 um 21:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2022 um 22:49 Uhr
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Die Zerstörung des ukrainischen Riesen-Frachtfliegers machte die Welt betroffen.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Die Zerstörung des grössten Flugzeugs der Welt, der ukrainischen Antonow An-225 «Mrija», zu Beginn der russischen Invasion hat für die frühere Leitung des Antonow-Konzerns ein strafrechtliches Nachspiel. Das einzige flugfähige Exemplar dieses übergrossen Transporters war am 27. Februar beim Angriff russischer Fallschirmjäger auf dem Flugplatz Hostomel bei Kiew verbrannt.

Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine und der Geheimdienst SBU untersuchen, warum der Flieger trotz Warnungen nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden sei. Das meldeten ukrainische Medien in Kiew am Donnerstag. Juristisch werde dies als Verstoss gegen Amtspflichten oder sogar als Kollaboration mit einer ausländischen Militärmacht gewertet. Zu den Beschuldigten wurden keine Angaben gemacht.

Maschine hätte nach Leipzig fliegen können

Der Chefpilot der An-225, Dmytro Antonow, sagte, die Mannschaft habe das Flugzeug noch in den dramatischen Morgenstunden des 24. Februar ausfliegen wollen, als die Angriffe begannen. Die Maschine hätte nach Leipzig fliegen können, wo sie einen festen Standplatz hatte. Die Motoren seien angelassen worden, doch der Startbefehl sei nicht gekommen. Die Gefechte um Hostomel dauerten mehrere Tage, bis ukrainische Truppen die eingedrungenen Fallschirmjäger aufrieben.

Wegen der verpassten Rettung des Flugzeugs war der Generaldirektor des staatlichen Flugzeugsbaukonzerns Antonow, Serhij Bytschkow, Ende März entlassen worden. Das sechsstrahlige Frachtflugzeug war der Stolz der Ukraine und ein vielbestaunter Gast auf vielen Flughäfen der Welt. Es hatte eine Tragflächenspannweite von 88,4 Meter. Das maximale Startgewicht lag bei 640 Tonnen - etwa um die Hälfte höher als bei einem voll beladenen Jumbojet (Boeing B747) mit 447 Tonnen. (SDA)

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