Die renommierte «New York Times» veröffentlichte am Samstag ein ausführliches Portrait über einen Neonazi. Im Artikel mit dem Titel «Die Stimme des Hasses von nebenan» erklärte, wie der rechtsextreme Tony Hovater aus dem Bundesstaat Ohio denkt, lebt und wie verbreitet seine Ideologie ist. Der Text kam jedoch alles andere als gut an.
Er wurde von Kultur-und Gesellschafts-Journalisten auseinandergenommen. Kritisiert wurde etwa, dass der Text Rechtsextremismus als normal darstellt. Zudem sei nicht klar gewesen, was das Portrait überhaupt bezwecken soll: Sympathien schaffen? Erklären oder einfach nur «den Hass» darstellen?
Zeitung veröffentlicht eine Entschuldigung
«BuzzFeed»-Kulturredaktor Charlie Warzel zeigte sich etwa enttäuscht, dass die «New York Times» das rechtsextreme Gedankengut von Hovater zu wenig kritisch hinterfragte. «Man hätte auch erklären können, wie die 'White Nationalists', 'Alt-Rights' und Neonazis ihre Botschaften im Internet verbreiten und sie so im Mainstream etablieren», schrieb Warzel weiter.
Die Kritik scheint angekommen zu sein. Die «New York Times» veröffentlichte am Sonntag eine Entschuldigung: «Wir bedauern, dass dieser Artikel so viele Leser beleidigt hat.» Der Artikel habe, «wenn auch unvollkommen», versucht, ein Licht auf die extremsten Ecken der USA zu werfen. (pma)