Die Verhaftung von Epsteins Gespielin Ghislaine Maxwell (58) am Donnerstag brachte den Fall wieder mächtig ins Rollen. Maxwell gilt als enge Vertraute des verstorbenen US-Milliardärs und Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (†66).
Ihr wird nicht nur vorgeworfen, minderjährige Mädchen für Epsteins Sex-Massagen rekrutiert zu haben, sondern auch selbst bei den Missbräuchen mitgemacht zu haben. Zudem soll Maxwell Epstein den Kontakt zu zahlreichen Berühmtheiten hergestellt haben – einige davon stehen ebenfalls unter Verdacht, sich an Epsteins Opfer vergriffen zu haben.
Enge Verstrickung in Missbrauchsnetzwerk
Da Maxwell nun gefasst ist, könnte sie Details zu weiteren Mittätern enthüllen. Dies schreiben amerikanische Medien. Feststünde, dass niemand Epstein so nahe stand – und vor allem – so eng in sein Missbrauchsnetzwerk verstrickt war, wie Maxwell. Dies geht aus den diversen Aussagen der Opfer hervor.
Als sich Maxwell und Epstein zu Beginn der 1990er-Jahre kennenlernten, begann für die beiden schnell eine beidseitig vorteilhafte Beziehung: Dank Epstein konnte sie ihren luxuriösen Lebensstil aufrechterhalten und sie ebnete ihm dafür den Weg zu ihren Kontakten in den höheren Kreisen – darunter auch jenen zu Prinz Andrew. Dies schreibt die «New York Times».
Maxwell: Wahres Anziehungsmagnet für Promis
Als Maxwell Ende der 1990er-Jahre damit begann, viel Zeit in Epsteins Anwesen in Florida zu verbringen, wurden auch die Besucher angelockt. Darunter neben den zahlreichen jungen Frauen auch Promis wie der US-Zauberkünstler David Copperfield und der heutige US-Präsident Donald Trump.
Wie die Zeitung weiter berichtet, gehörte – laut dem ehemaligen Mitarbeiter Juan Alessi – Prinz Andrew zu den Stammgästen. Um all die Besucher empfangen zu können, wurde gar ein neuer Gästekorridor gebaut.
Laut dem Investmentbanker Euan Rellie, der die beiden kannte, sei Maxwell oft gar die Hauptperson gewesen. Er beschreibt sie als charmant und sympathisch: «Ein Hauptgrund, weshalb die Berühmtheiten überhaupt mit Epstein redeten, war Ghislaine.»
Maxwell an Hochzeit von Chelsea Clinton
Auch nachdem Epstein 2008 schuldig gesprochen wurde und 13 Monate ins Gefängnis von Palm Beach County musste, pflegte Maxwell ihre Kontakte weiter.
So nahm sie an der Hochzeit der Tochter von Bill Clinton, Chelsea Clintons, teil, wurde mit der US-Autorin Arianna Huffington oder mit Moderatorin Martha Stewart gesehen und lächelte neben dem Unternehmer Elon Musk auf einer Oscar-Party.
Schwere Vorwürfe gegen Maxwell
Jetzt, da die Vertraute des Sexualstraftäters festgenommen wurde, wird sich zeigen, in welchen Punkten sie schuldig gesprochen wird. Wie «Die Welt» schreibt, werden ihr konkret Sexualverbrechen, Verschwörung sowie Falschaussagen vorgeworfen.
Obwohl es laut der Staatsanwältin Audrey Strauss nicht so einfach sei, eine Anklage in einem Fall zusammenzustellen, der so weit zurückliege, habe man in den letzten Monaten immer ein Auge auf Maxwell gehabt und Informationen gesammelt. (dzc)