«Bis auf die geschlossenen Grenzen ist alles normal. In Auckland gibts im ÖV Maskenpflicht, auf den Inlandsflügen auch. Wenn man in Geschäfte geht, registriert man sich via QR-Code. Das wars auch schon mit Corona-Massnahmen.
Wir überlegen uns auch nicht, wen oder wie viele Menschen wir treffen. Holzbau-Kurs, Velo-Gruppe – das geht alles problemlos. Weil das Virus in unserem Alltag keine Rolle spielt, vergessen wir es oft sogar komplett. Bis dann die Nachrichten aus den anderen Ländern aufploppen.
Der erste Lockdown damals ging ziemlich schnell. Eine Woche vorher waren noch Sportanlässe, und wir waren gerade im Süden in einem vollen Hotel mit vielen asiatischen und amerikanischen Gästen. Damals war es ziemlich unheimlich, niemand wusste so richtig, wie es weitergeht. Nur noch Menschen mit systemrelevanten Berufen durften raus, mit dem Auto durfte man nur noch zum Einkaufen fahren. Beschwert hat sich trotzdem niemand, Demonstrationen von Maskengegnern etwa gab es nicht.
Die Regierung hat aber auch toll kommuniziert. Direkt nach einer Massnahmenverkündung etwa hat Premierministerin Jacinda Ardern (40) ein Livevideo auf Facebook gemacht, und man konnte ihr Fragen stellen. Sie sass da einfach im Pullover zu Hause auf der Couch. Sie hat immer wieder von dem ‹Team› von fünf Millionen gesprochen, dass diese Krise jetzt zusammen durchstehen muss – das Volk waren die Spieler auf dem Spielfeld, und sie war quasi der Coach am Spielfeldrand.»