X statt M oder F
Oregon führt drittes Geschlecht für Ausweise ein

Wer sich nicht eindeutig als Mann oder Frau fühlt und im US-Bundesstaat Oregon neu einen Ausweis bestellt, darf jetzt ein X als nicht-spezifisches Geschlecht angeben.
Publiziert: 16.06.2017 um 22:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:25 Uhr

Ein Meilenstein für alle Transmenschen und andere, deren sexuelles Geschlecht nicht ihrer Genderidentität entspricht oder wenn ihre Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig männlich oder weiblich sind. 

Ein wichtiger Schritt zu mehr rechtlicher Anerkennung von Menschen, die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren, finden Bürgerrechtsaktivisten.
Foto: ASANKA BRENDON RATNAYAKE

Im US-Bundesstaat Oregon dürfen Menschen auf ihrem Personalausweis und Führerschein unter Geschlecht künftig ein X angeben. Das steht neben den üblichen M (male, männlich) und F (female, weiblich) für ein drittes, nicht-spezifisches Geschlecht, berichten verschiedene Medien.

Kleber mit dem X für das dritte Geschlecht.
Foto: TERRAY SYLVESTER/Reuters

Die neue Regel wurde einstimmig von der Zulassungs- und Führerscheinbehörde DMV, die Ausweisdokumente ausstellt, verabschiedet und soll ab Anfang Juli gelten, heisst es in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums. Damit ist Oregon der erste Bundesstaat in den USA, der das erlaubt.

Ein wichtiger Schritt zu mehr rechtlicher Anerkennung von Menschen, die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren, finden Bürgerrechts-Aktivisten. 

Die Zulassungs- und Führerscheinbehörde DMV hat entschieden, künftig drei Optionen bei der Auswahl des Geschlechts im Ausweis anzubieten.
Foto: Andrew Selsky/AP

Die Entscheidung kam, nachdem das Gericht in Oregon letztes Jahr entschieden hat, dass die 52-jährige Jamie Shupe das eigene Geschlecht von weiblich zu einer dritten, nicht-binären Option wechseln könnte. «Meine Genderidentität war nie männlich, aber ich fühle, dass ich es meiner männlichen Natur schuldig bin. Nicht-binär zu sein, erlaubt es mir, das zu tun. Ich bin ein Mix aus beiden. Ich betrachte mich selbst als ein drittes Geschlecht», sagte sie damals zu «Oregonlive».

Daraufhin kam es zu einer Überarbeitung der Regeln innerhalb der Behörde. «Es gab sehr wenig Widerstand», sagte der Sprecher des Ministeriums David House zu «The Guardian». (man)

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