Die Flucht von Sean Lannon (47) hat ein Ende. Die Polizei konnte den Veteranen im US-Bundesstaat Missouri schnappen. Gesucht wurde der dreifache Vater wegen Einbruch, Diebstahl und Mord.
Erst nach und nach wurde klar, dass es sich bei Lannon wohl um einen Serienkiller handelt. Er vertraute sich einem Verwandten am Telefon an und gestand, 16 Menschen getötet zu haben, wie die Nachrichten-Agentur AP berichtet. So habe er unter anderem seine Ex-Frau, zwei ihrer Freunde und einen weiteren Mann getötet.
Dabei wussten die Ermittler zunächst nur von einem Opfer. Der 47-Jährige soll Michael Dabkowski (†66) mit einem Hammer getötet haben. Danach klaute er seinen Wagen und machte sich aus dem Staub. Seine Leiche wurde am 8. März gefunden.
Laut Lannon wurde er als Kind von Dabkowski sexuell missbraucht. Als er ihn zu Hause zur Rede stellte, kam es zum Streit. Infolge dessen schlug der Veteran zu. Lannon erzählte den Ermittlern, dass Dabkowski noch im Besitz von Fotos sei, die den Missbrauch dokumentiert hätten. Diese habe er von seinem Peiniger eingefordert. Der 66-Jährige soll zuerst gewalttätig geworden sein. Daher plädiert der Lannons Anwalt auch auf Totschlag und will gegen den Vorwurf Mord vorgehen.
«Wäre niemals ohne ihre Kinder einfach so weggefahren»
Wenige Tage zuvor, am 5. März, fand die Polizei vier teilweise zerstückelte Leichen in einem parkierten Pick-up am Albuquerque International Sunport, dem grössten Flughafen im US-Bundesstaat New Mexico. Bei den Toten handelt es sich um die Ex-Frau (†39) von Lannon und drei Männer. Die 39-Jährige galt seit Januar als vermisst. Als die Polizei damals Lannon befragte, gab er an, dass seine Ex-Frau wohl mit zwei Freunden abgehauen sei.
Der Bruder der Toten hatte aber bereits damals Zweifel an der Geschichte. «Sie war eine grossartige Mutter und wäre niemals ohne ihre Kinder einfach so weggefahren», sagte Chris Whitman zu AP. Obwohl das Paar seit fast zehn Jahren geschieden ist und nicht mehr zusammenlebte, verstanden sich die beiden laut Whitman sehr gut. «Sie kümmerten sich gemeinsam um die Kinder.» Es habe keine Anzeichen gegeben, dass etwas nicht stimmen könnte.
Er darf nicht auf Kaution aus dem Knast
Bei den elf anderen Ermordeten soll es sich um Drogendealer handeln. Ob das der Wahrheit entspricht, ist aber noch unklar. Bislang haben die Behörden keinen Hinweis über Vermisst- oder Mordmeldungen, die zu den elf Morden passen könnten. «Ist es möglich? Sicher, möglich ist alles», sagt Leutnant David Chavez laut US-Medien.
Die Polizei gehe der Sache auf jeden Fall nach. Zurzeit befindet sich Lannon in Untersuchungshaft und wird so schnell auch nicht rauskommen. «Ich finde, dass er eine Gefahr für die Gemeinschaft ist», sagte Richterin Mary Beth Kramer und ordnete an, dass der mutmassliche Serienkiller keine Möglichkeit hat, auf Kaution frei zu kommen. (jmh)