Wurde bekannt als russischer «Spionage-Wal»
Britischer Unternehmer will Schutzgebiet für Beluga Hvladimir bauen

Der Belugawal Hvladimir tauchte erstmals 2019 in Norwegen auf. Weil er aber ständig den Kontakt zu Menschen sucht, setzt er sich grossen Gefahren aus. Nun will ein britischer Unternehmer ein Schutzgebiet für den Wal errichten.
Publiziert: 06.11.2022 um 19:44 Uhr
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2019 tauchte Belugawal Hvladimir erstmals vor der Küste Norwegens auf.
Foto: AP

Als der Belugawal Hvladimir 2019 erstmals an den Küsten Norwegens auftauchte, wurde er schnell zu einer Internet-Sensation. Er war offensichtlich mit Menschen vertraut und spielte gerne mit ihnen.

Das Rätsel seiner Herkunft wurde nie gelöst. Die beliebteste Theorie ist, dass er ein entflohener «Spionage-Wal» aus Russland sei, da er einen Gurt samt Kamerhalterung mit der Aufschrift «Ausrüstung St.Petersburg» trug.

Anfangs war die grosse Frage, wie gut Hvladimir in der Freiheit zurechtkommen würde. Zu Beginn wurde er im Hafen von Hammerfest noch regelmässig gefüttert. Doch schon bald begann er, die norwegische Küste rauf und runter zu schwimmen.

«Dann kann er ein möglichst natürliches Leben führen»

Dabei hat der Belugawal gelernt, sich Nahrung zu besorgen. Die Nähe zu Menschen sucht er offenbar, um Gesellschaft zu haben, was sich aber schnell als gefährlich entpuppte. So wurde er schon mehrfach durch Angelhaken oder Bootsmotoren verletzt.

Doch nun könnte sich sein Schicksal ändern. Wie «Guardian» berichtet, war der britische Immobilienmogul Adam Thorpe von seiner Geschichte so berührt, dass er nun versucht, Gelder zu sammeln, um in den norwegischen Fjorden das weltweit erste Walschutzgebiet in offenen Gewässern zu schaffen.

Die Arbeiten an dem 500 Hektar grossen Schutzgebiet in der Nähe der Stadt Hammerfest sollen Anfang nächsten Jahres beginnen. «Jeder hat sich in diesen Wal durch viralen YouTube-Videos verliebt», sagt Thorpe zum «Guardian». Er gründete deshalb eine Wohltätigkeitsorganisation, die derzeit die Überwachung und den Schutz von Hvaldimir finanziert.

«Wir müssen Hvaldimir ständig überwachen und sicherstellen, dass er in den Lachsfarmen, in denen er sich gerne aufhält, kein Ärgernis erregt», erklärt Thorpe. «Ich dachte mir, wenn wir ein Schutzgebiet oder ein Reservat einrichten könnten, das den Wal vor dem Bootsverkehr schützt, dann kann er für sich selbst fischen und ein möglichst natürliches Leben führen». (ced)

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