«Wundermädchen» aus Koma erwacht
Laura Croix (31) überlebte das Bataclan-Massaker mit 6 Kugeln im Körper

Sechs Kugeln im Körper, eine gebrochene Hüfte und abgetrennte Finger – dass die französische Sängerin Laura Croix (31) beim Gemetzel im Pariser Bataclan nicht ums Leben kam, ist ein Wunder. Nach zahlreichen Operationen ist sie aus dem Koma erwacht – und kann sogar wieder sprechen.
Publiziert: 28.12.2015 um 20:19 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 08:41 Uhr
Das Laura Croix (31) noch lebt, ist ein Wunder.
Foto: Facebook / The Traps

130 Menschen sind bei den bestialischen Anschlägen vom Freitag, dem Dreizehnten, in Paris ums Leben gekommen. Beim Massaker im November starben allein im Konzertsaal Bataclan 89 Menschen. Jedes der Opfer hätte seine eigene Geschichte zu erzählen gehabt – nur das Ende war bei allen gleich.

Die Pariserin ist die Sängerin der Girlgroup «The Traps».
Foto: Facebook / The Traps

Eine der wenigen schönen Geschichten aus der Terror-Nacht ist die von Laura Croix (31). Die Pariserin hat die Kalaschnikow-Angriffe überlebt, kämpft sich nach zehn Operationen und zwei Wochen im Koma jetzt zurück ins Leben. Die starken Schmerzen hält sie nur mit Morphium aus. Wie «The Sunday Times» berichtet, hat sie aber bereits wieder angefangen zu sprechen.

Croix ist selber Sängerin der Girlgroup «The Traps», an jenem verhängnisvollen Abend steht sie allerdings im Publikum. Während des Konzerts der «Eagles of Death Metal» stürmen Islamisten das Bataclan, eröffnen das Feuer, schiessen wahllos Menschen nieder. Auch die 31-Jährige wird getroffen – sechs Mal! Eine der Kugeln zerfetzt ihr Bein, eine weitere bleibt zwischen Herz und Lunge stecken.

Sie bricht sich einen Arm und die Hüfte, zudem werden ihr an der linken Hand zwei Finger abgetrennt. Die Frau sackt zusammen, bleibt in ihrem eigenen Blut liegen. Neben ihr fallen andere zu Boden, flüchten in Panik, stolpern, schreien – und sterben.

Laura Croix muss noch lange im Spital bleiben.
Foto: Facebook / The Traps

Am 10. Dezember ist Croix aus dem Koma aufgewacht. Mittlerweile kann sie mit Ärzten und ihrer Familie kommunizieren. Zuerst konnte sie sich nur mit Blinzeln bemerkbar machen, seit Kurzem kann sie wieder reden – und Fragen stellen.

«Als erstes wollte sie wissen, was genau passiert ist», erzählt ihr Bruder Sébastien Croix der «Sunday Times». Sie konnte sich daran erinnern, dass viele Menschen getötet wurden. «Sie hat schreckliche Albträume.» Sie habe gehört, wie die Attentäter «Allahu Akbar» gerufen hätten.

Ihre Familie hofft, dass die von den Ärzten nur «das Wundermädchen» genannte Sängerin bald wieder auf der Bühne stehen kann. Doch vermutlich wird sie das ganze nächste Jahr im Spital verbringen müssen. (lex)

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