Neue Entwicklung im Fall Martin Shkreli (33): Schüler im australischen Sydney haben das Medikament, das dem US-Manager den zweifelhaften Titel «meistgehasster Mann Amerikas» einbrachte, im Schullabor selbst hergestellt. Für Materialkosten von 2 Franken!
Martin Shkreli, Chef von Turing Pharmaceutical, hatte sich die Rechte am Medikament Daraprim gesichert, das für manche HIV- und Malariapatienten überlebenswichtig ist. Danach schraubte er den Preis über Nacht von etwas über 13 Franken pro Pille auf 750 Franken hoch. Nach darauffolgender Kritik spottete er im «Wall Street Journal», es handle sich um ein «soziales Experiment».
Ein Jahr getüftelt
Diese Frechheit motivierte die 16- bis 17-Jährigen. «Wir waren definitiv enthusiastisch, weil wir an einem Problem aus der echten Welt arbeiteten», sagt Schüler Austin Zhang der Zeitung «Sydney Morning Herald».
Ein Jahr lang hatten die Schüler an ihrer Kopie von Shkrelis Medikament getüftelt. Auf den Markt bringen dürfen sie es aber nicht einfach so: Für eine Zulassung als Generikum bräuchte es eine aufwendige Studie, welche die Kopie mit dem Original vergleicht. Den Schülern ging es bei ihrer Arbeit allerdings auch nicht um Erfolg auf dem Markt. Vielmehr wollten sie ein Zeichen setzen. Projekt gelungen! (kst)
Anm. der Red.: In einer früheren Version des Artikels wurde fälschlicherweise berichtet, dass die Materialkosten pro Pille 20 Dollar betrügen. Es sind 2 Dollar.