Zwei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 kommt vielleicht Licht in das Rätsel: Experten haben die Wrackteile Nummer zwei und drei identifiziert. Über den Verbleib des Rests herrscht aber weiterhin Unklarheit.
Die zwei Trümmerteile waren in den vergangenen Wochen an der Küste von Mosambik in Afrika angespült worden. Sie wurden diese Woche in einem Labor in Australien untersucht. Die Analyse komme zu dem Schluss, dass die Trümmerteile «fast mit Sicherheit» von der verschollenen Malaysia-Airlines-Boeing Flug MH370 stammten, teilte Verkehrsminister Darren Chester am Donnerstag mit.
Material stimmt überein
Die Malaysier, die an der Untersuchung beteiligt waren, gaben Details bekannt: «Die Farbe und die Markierungen auf beiden Teilen entsprechen dem, was Malaysia Airlines verwendet», teilte das Transportministerium mit.
Dimensionen, Material und Bauweise beider Teile stimmten mit den Spezifikationen einer Boeing 777 überein. Beide Transportministerien benutzen die Formulierung, dass die knapp ein Meter langen Teile «fast mit Sicherheit» zum MH370 gehören.
Der Fundort im südlichen Afrika untermauert die These der Ermittler, dass die seit zwei Jahren verschwundene Maschine mit 239 Menschen an Bord im südlichen Indischen Ozean abgestürzt war. Sie war in Kuala Lumpur in Malaysia gestartet und sollte nach Peking fliegen.
Unklarer Unfallhergang
Was an Bord passierte, ist völlig unklar. Die Maschine flog nach der Analyse von automatischen Satellitendaten stundenlang Richtung Süden. Experten suchen in einem 120'000 Quadratkilometer grossen Gebiet - etwa die dreifache Fläche der Schweiz - mit Spezialschiffen seit fast zwei Jahren vergeblich nach dem Wrack. Die Suchstelle liegt rund 2000 Kilometer westlich von Perth an der australischen Westküste
«Dass Trümmerteile an der Ostküste Afrikas gefunden werden passt mit den Strömungsmodellen zusammen», sagte Australiens Transportminister Chester. Zwischen der angenommenen Absturzregion und Mosambik liegen zwar mehr als 6000 Kilometer. Aber die Oberflächenströmung bewegt das Meer zwischen Australien und Afrika in einer riesigen Kreisbewegung. Der nördliche Bogen fliesst von Ost nach West.
Ein Teil der Maschine, eine Flügelklappe, wurde bereits im vergangenen Juli auf der Insel La Réunion östlich von Madagaskar angespült. Ein Archäologe fand vor Kurzem ein weiteres mögliches Wrackteil in Südafrika. Es könnte sich um eine Triebwerksverkleidung handeln. Das Stück ist aber noch nicht näher untersucht worden. (bau/SDA)