Wohl keine Verletzten
Brandanschläge und Schüsse auf Gefängnisse in Frankreich

Auf mehrere Gefängnisse in Frankreich sind in der Nacht Brandanschläge und Angriffe mit Schusswaffen verübt worden.
Publiziert: 15.04.2025 um 14:54 Uhr
ARCHIV - Das Blaulicht eines französischen Streifenwagens der Police Nationale blitzt am 07.07.2015 in Straßburg in Frankreich. Foto: Patrick Seeger/dpa
Foto: PATRICK SEEGER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Haftanstalten seien zum Ziel von Einschüchterungsversuchen geworden, die von in Brand gesetzten Autos bis hin zu Schüssen mit automatischen Waffen reichten, sagte Justizminister Gérald Darmanin, der am Nachmittag das unter anderem betroffene Gefängnis von Toulon in Südfrankreich besuchen wollte.

Von Verletzten war nicht die Rede. Der Minister sieht in den Anschlägen eine koordinierte Reaktion der organisierten Drogenkriminalität, der Frankreich auf verschiedenen Fronten den Kampf angesagt hat.

Antiterror-Staatsanwaltschaft ermittelt

Betroffen von den Attacken waren auch Gefängnisse in Marseille, Valence, Aix-en-Provence, Nîmes, Nanterre und Villepinte, wie die Zeitung «Le Parisien» unter Verweis auf das Justizministerium berichtete. Mit den Ermittlungen wurde demnach die Antiterror-Staatsanwaltschaft beauftragt.

Innenminister Bruno Retailleau sprach von «inakzeptablen Angriffen auf Bedienstete und Eigentum der Strafvollzugsbehörden». Zuvor waren in der Nacht zum Montag bereits zum zweiten Mal etliche Autos von Schülern der Ausbildungsakademie für Justizbeschäftigte in Agen in Brand gesetzt worden.

Der Justizminister hatte kürzlich den Bau eines Hochsicherheitsgefängnisses angekündigt, in dem alle verurteilten schweren Drogenkriminellen Frankreichs untergebracht werden sollen. Damit solle Schluss sein mit der Praxis, dass Schwerkriminelle auch hinter Gittern trotz Verbots über Mobiltelefone verfügten und ihre Machenschaften bis hin zu Auftragsmorden von der Zelle aus weiter koordinierten.

Ausserdem ist in Frankreich ein Gesetz in der Mache, das ein härteres Durchgreifen gegen den Drogenhandel ermöglichen soll.

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