Sie wolle die wirtschaftlichen und politischen Bande nicht kappen, sagte von der Leyen am Dienstag in Strassburg. «Es ist jedoch dringend erforderlich, unsere Beziehungen auf der Grundlage von Transparenz, Vorhersehbarkeit und Gegenseitigkeit neu auszutarieren.»
Deshalb müssten wirtschaftliche Risiken verringert werden. In Schlüsselbereichen wie dem Energie- und Gesundheitssektor, aber auch in der eigenen Verteidigung müsse Europa widerstandsfähiger werden.
«Mit unseren bestehenden handelspolitischen Schutzinstrumenten haben wir uns die richtigen Werkzeuge an die Hand gegeben, um mit Sicherheitsbedenken und wirtschaftlichen Verzerrungen umzugehen. Wir müssen sie also selbstbewusster einsetzen, wenn wir sie brauchen», sagte von der Leyen.
Gleichzeitig müsse aber auch an neuen Möglichkeiten gearbeitet werden. Konkret wird ihren Angaben zufolge geprüft, ob es ein neues Kontrollinstrument für europäische Auslandsinvestitionen im Bereich sensibler Technologien braucht.
Zum Taiwan-Konflikt sagte sie: «Wir lehnen jede einseitige Änderung des Status quo, insbesondere durch den Einsatz von Gewalt, entschieden ab.» Die umstrittenen Äusserungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macrons, wonach Europa in der Taiwan-Frage gleichermassen Distanz zu China und den USA halten müsse, kommentierte sie nicht.
(SDA)