Die FPÖ hat ihren langjährigen Ex-Chef Heinz-Christian Strache nach den Wirren um das Ibiza-Video und eine Spesenaffäre aus der Partei ausgeschlossen. Eine neue rechte Partei ist indes bereits gegründet.
«Für uns ist es eine Befreiung, weil damit Ibiza für uns Geschichte ist und wir damit in die Zukunft schauen können», sagte FPÖ-Chef Norbert Hofer am Freitag in Wien. Die am Donnerstag verkündete Gründung einer neuen rechten Partei in Österreich könnte Strache aber zu einem schnellen Polit-Comeback unter neuer Flagge verhelfen.
Der 50-jährige Strache war im Mai nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos, auf dem er anfällig für Korruption wirkt, als Vizekanzler und Parteichef zurücktreten.
Zuletzt geriet er wegen einer Spesenaffäre immer wieder in die Schlagzeilen, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 50-Jährigen. Strache bestreitet die Vorwürfe, Geld aus der Parteikasse für private Zwecke verwendet zu haben. Seine Parteimitgliedschaft ruhte zuletzt.
Dem ehemaligen Parteichef wurde wegen der Negativ-Schlagzeilen um seine Person eine erhebliche Mitschuld an den schlechten Wahlergebnissen der FPÖ bei der Nationalratswahl im September und bei zwei Landtagswahlen gegeben. Im Oktober verkündete Strache seinen Rückzug aus der Politik.
In den vergangenen Wochen wurde in Österreich aber immer wieder über ein Comeback noch vor den Landtagswahlen in Wien im kommenden Jahr spekuliert. Eine neue Plattform dafür gibt es bereits: Am Donnerstag spalteten sich drei Strache nahestehende Wiener Landtagsabgeordnete von der FPÖ ab und gründeten Die Allianz für Österreich (DAÖ). (SDA)