«Wir machen Dinge, die wir nicht tun wollten, aber wir brauchen nun einmal schnelle Lösungen für existenzielle Probleme», sagte Nouripour der Düsseldorfer «Rheinischen Post» und dem Bonner «General-Anzeiger» (Freitagsausgaben) angesichts der Energiekrise wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zum Ausstieg aus Atom und Kohle.
Die Grünen hielten an ihren Zielen fest, versicherte Nouripour. «Aber wenn es in diesem Winter für die Netzstabilität die zwei Atomkraftwerke im Süden braucht, weil allen voran Bayern nach all den Jahren der CSU-Regierung in der Energiepolitik den Netzausbau verschlafen hat, dann tragen wir das mit.»
Dies bedeutet dem Parteichef zufolge aber keinen grundsätzlichen Kurswechsel. «Unser Programm ist unser Kompass. Wir halten Kurs. Das verstehen unsere Leute», versicherte Nouripour. Die Grünen blieben die «Anti-Atom-Partei».
Zum klimaschädlichen Energieträger Kohle sagte Nouripour, der in Nordrhein-Westfalen um acht Jahre vorgezogene Kohleausstieg sei auch ein Modell für einen früheren Kohleausstieg im gesamten Bundesgebiet. «Wir müssen mit hohem Tempo raus aus der Kohle und die Erneuerbaren massiv ausbauen», forderte er.
(SDA)