Im Nobel-Skiort Kitzbühel in Österreich ist vom Winter noch nicht viel zu spüren. Die Temperaturen sind so gar nicht winterlich, bewegen sich zwischen 18 und 20 Grad. Auch im Skigebiet auf der Resterhöhe ist es noch über 15 Grad warm. Genau dort bietet sich ein skurriler Anblick: Ein weisser Streifen Schnee schlängelt sich durch grüne und braune Bergwiesen.
Für das schmale Pistenband wird in rund 1800 Metern Höhe konservierter Schnee aus dem vergangenen Winter benutzt. Hier hat die Skisaison bereits begonnen. Doch der frühe Saisonstart sorgt für Streit in Österreich.
«Das ist Skitourismus mit der Brechstange, wie ihn Tirol weder braucht noch notwendig hat», heisst es in einer Pressemitteilung der Partei Die Grünen Tirol. In Zeiten der Klimakrise sei es grotesk, was die Kitzbühler Bergbahnen aufführen. Auf Kritik stösst der frühe Saisonstart auch bei Umweltschutzorganisationen, wie etwa dem WWF.
«Umweltfreundlicher als Schneekanonen»
Ganz anders sehen das die Bergbahnen Kitzbühel. Diese gehen das fünfte Jahr in Folge bereits im Oktober in Betrieb. Laut «Focus» ist der Bergbahnenchef Josef Burger der Meinung, dass hier der ökologische Fussabdruck stimme. Das Angebot sei eine Alternative zum aufwendigeren und teureren Gletschertraining. Der Restschnee der vorigen Wintersaison sei unter einer Plane deponiert worden. Das sei günstiger und umweltfreundlicher, als Schneekanonen zu benutzen.
Die Grünen kontern: Durch Gletscherskigebiete gebe es in Tirol ausreichend Möglichkeiten, schon im Herbst die Ski anzuschnallen. «Wer hier die Augen verschliesst, der verschliesst die Augen vor der Klimakrise.» (bra)