Will Einkommenssteuer abschaffen
Trump erwägt revolutionäre Steuerreform

Trumps Steuer-Bombe: Weg mit IRS, her mit ERS! Der US-Präsident will die Einkommenssteuer durch Zölle ersetzen. Experten zweifeln an der Machbarkeit, während Trump-Fans jubeln.
Publiziert: 26.01.2025 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2025 um 15:53 Uhr
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US-Präsident Donald Trump zelebrierte sich am 25. Januar bei einem Auftritt vor Gleichgesinnten in Las Vegas.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Trump erwägt Abschaffung der Einkommenssteuer und Ersatz durch Zölle
  • Neues System «External Revenue Service» soll IRS ersetzen
  • Vorschlag: 20 Prozent Zoll auf alle Importe, 60 Prozent auf China-Einfuhren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Auch bei seinem Abstecher nach Las Vegas am Samstag hat US-Präsident (78) seinen revolutionären Plan wieder geäussert: Er erwägt nichts Geringeres, als die Einkommenssteuer abzuschaffen. «Wie wäre es damit: keine Steuern», fragte Trump die Menge. Die tobte.

Auch der designierte neue US-Handelsminister Howard Lutnick (63) deutete es bereits an: Trump und Lutnick schlagen einen umfassenden Umbau des US-Steuersystems vor. Die Einkommenssteuer, die in den USA vom IRS («Internal Revenue Service») erhoben wird, soll abgeschafft und durch ein neues System ersetzt werden, das sie als «External Revenue Service» (ERS) bezeichnen.

China der neue Steuerzahler Nummer eins?

Statt mit einer Einkommenssteuer will Trump die Regierung dabei mittels Zöllen auf Importe finanzieren. Die Rede ist von 20 Prozent – ausser für Importe aus China. Einfuhren aus dem asiatischen Land will der neue Präsident nämlich mit satten 60 Prozent besteuern.

Trump zieht zur Bestärkung seiner Reformidee die amerikanische Geschichte heran. Zwischen 1870 und 1913, als es in den USA keine Einkommenssteuer gab, sei es ihm zufolge den Amerikanern nämlich viel besser gegangen.

Beobachter äussern Skepsis über die Machbarkeit einer solchen neuen Steuerpolitik. Zölle würden möglicherweise nicht genug Einnahmen generieren, um Einkommenssteuern zu ersetzen.

Höhere Kosten für Alltagsgegenstände

Kritiker argumentieren, dass der Ersatz der Einkommenssteuer durch Zölle die Steuerlast von den höheren Einkommensschichten auf alle Verbraucher verschieben würde. Zölle würden die Kosten für Waren erhöhen, was die unteren und mittleren Einkommensschichten unverhältnismässig stark betreffen könnte. Dies könnte zu höheren Kosten für alltägliche Gegenstände führen und möglicherweise die Vorteile der Einkommensteuereliminierung für viele zunichtemachen.

Befürworter sehen die Pläne jedoch als Schritt zur Vereinfachung des Steuergesetzes. Zudem würden staatliche Eingriffe in private Finanzen reduziert und die heimische Produktion durch weniger wettbewerbsfähige Importe gefördert.

Pläne begeistern die Massen

In den USA hat Trumps Vision erhebliche Debatten entfacht. Während einige Posts auf X Enthusiasmus unter bestimmten Gruppen für die Idee zeigen, keine Einkommenssteuer zu zahlen, warnen Ökonomen, Politikanalysten und politischen Figuren. Sie zweifeln an der Praktikabilität und Fairness eines solchen Systems.

Eine solche neue Steuerpolitik würde drastische Änderungen erfordern, sowohl bezüglich Steuergesetzen als auch internationalen Handelsabkommen. Trumps und Lutnicks Vorschlag einer radikalen Verschiebung hin zu einem auf Zöllen basierenden Einnahmensystem steht vor erheblichen Prüfungen und Herausforderungen. In Las Vegas erntete Trump tosenden Beifall für seinen Vorschlag.

Welches Wahlvolk könnte schon weniger Steuern und mehr Geld in der Tasche widerstehen.

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