30'287 Dokumente des in den USA ansässigen Sony-Konzerns sowie 173'132 E-Mails aus seinem Schriftwechsel mit mehr als 2'200 Adressaten, hat die Enthüllungsplattform Wikileaks gestern veröffentlicht. Diese Unterlagen könnten für Recherchezwecke nach Namen oder anderen Begriffen durchsucht werden. Die Unterlagen böten «einen seltenen Einblick in die inneren Abläufe eines grossen, verschlossenen mulitnationalen Unternehmens.»
Laut Wikileaks hat Sony Pictures Verbindungen zum Weissen Haus, zur Demokratischen Partei von Präsident Barack Obama sowie zur Rüstungsindustrie und könne Einfluss auf die Gesetzgebung in den USA nehmen.
Ausserdem seien die nun veröffentlichten Unternehmensunterlagen «berichtenswert», weil sie «im Zentrum eines geopolitischen Konflikts» stünden, schrieb Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange. «Das gehört in die Öffentlichkeit. Wikileaks wird sicherstellen, dass es dort bleibt», fügte der Australier hinzu.
Die nach dem Hackerangriff veröffentlichten Unterlagen hätten bis jetzt aber nicht nach Suchbegriffen durchsucht werden können. Zudem seien sie rasch aus dem Internet entfernt worden, bevor die Öffentlichkeit sie habe einsehen und auswerten können.
Sony war im November von Hackern angegriffen worden, persönliche Daten von 47'000 Mitarbeitern sowie von Dritten, unter ihnen auch Stars, wurden veröffentlicht. Auch Informationen über die Konzernfinanzen, Drehbücher und fünf Filmproduktionen wurden verbreitet. Die Hacker forderten Sony Pictures auf, den Film «The Interview» nicht zu veröffentlichen. In dem Streifen geht es um ein fiktives CIA-Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. (SDA/lex)