Als «Hauptsitz des Uno-Menschenrechtsrats» sei die Schweiz in einer einzigartigen Position, um auf die Freilassung ihres Mannes hinzuwirken, sagte Moris-Assange am Montag am Rande eines Auftritts am «Club suisse de la presse» in Genf zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Moris-Assange bezeichnete ihren Mann als «Geisel». Er habe nichts getan, ausser wahrer Informationen über Kriegsverbrechen und Folter zu veröffentlichen. Seinen gesundheitlichen Zustand beschrieb sie als schlecht.
Wie Moris-Assange weiter ausführte, rechnet sie damit, dass der ausstehende Entscheid zur Beschwerde gegen den Auslieferungsbescheid bald gefällt wird. Die Befürchtung bestehe, dass Grossbritannien die Auslieferung dann rasch vollziehe.
Positiv stimme sie einzig die grosse Unterstützung, die sie erhielten, von einfachen Bürgerbewegungen bis hin zu Staatsoberhäuptern. Im Juni habe sie zudem den Papst getroffen. «Es war ein grosszügiger Schritt des Papstes, unsere Familie auf diese Weise zu unterstützen.»
Assange sitzt seit seiner Festnahme im April 2019 im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen. Ein Ende der Strafverfolgung Assanges fordert auch die australische Regierung.
Das juristische Tauziehen um Assange dauert seit Jahren an. Die US-Justiz will ihn wegen Spionagevorwürfen vor Gericht bringen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Assange wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in Assange einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.
(SDA)