Nur zehn Tage nach der Ermordung von fünf Polizisten in Dallas sind in der US-Stadt Baton Rouge drei Polizeibeamte erschossen und mindestens drei weitere verletzt worden, einer davon schwebte in Lebensgefahr. Sieben Personen seien angeschossen worden.
Schütze war ein Einzeltäter
Ein Schütze sei von der Polizei getötet worden, schreibt «WAFB». Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass es ein Einzeltäter war und nicht wie zuvor angenommen mehrere Männer. «Wir glauben, dass die Person, die auf die Polizisten geschossen und sie getötet hat, tot ist», sagte der Chef der Staatspolizei, Mike Edmonson, am Sonntag an einer Pressekonferenz.
Die Bevölkerung müsse nicht fürchten, dass es derzeit noch «aktive Schützen» gebe. Über das Motiv des Schützen wurde zunächst nichts mitgeteilt.
Nach Angaben eines Polizeivertreters sollte ein Roboter zu der Leiche des erschossenen Schützen geschickt werden, um nach etwaigen Sprengsätzen zu suchen.
Geplante Attacke auf Polizisten wahrscheinlich
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass es sich um eine geplante Attacke gegen Polizisten gehandelt hat. Demnach wurden die Polizisten vermutlich in einen Hinterhalt gelockt: Die Polizei sei etwa um 8.30 Uhr morgens Ortszeit (15.30 Uhr MESZ) alarmiert worden, wegen einer verdächtigen Person, die mit einem Gewehr die Strasse runterlaufe. Als die Beamten eintrafen, eröffnete der Mann das Feuer.
Der Gouverneur von Louisiana, John Edwards, sprach auf Twitter von einer «verabscheuungswürdigen Attacke gegen uns alle».
Ist der Parteitag der Republikaner in Gefahr?
Der Vorfall löste auch deshalb besondere Besorgnis aus, weil am Montag in Cleveland (Bundesstaat Ohio) der Parteitag der Republikaner beginnt. Dazu werden über 50'000 Menschen erwartet.
Am Rande des Parteitages wird es zahlreiche Demonstrationen geben, das hat bereits Befürchtungen ausgelöst, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte. Daher findet die «Convention» bereits unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen statt.
Stimmung ist angespannt
Die Lage in Baton Rouge ist seit Tagen besonders angespannt: Dort war am 5. Juli der Schwarze Alton Sterling von Polizisten erschossen worden, während er am Boden lag. Das und tödliche Polizeischüsse auf einen zweiten Schwarzen in Minnesota hatte in den USA eine Welle des Protestes gegen Polizeigewalt ausgelöst.
In der Nacht zum 8. Juli war es dann zur Eskalation gekommen. Am Rande einer Demonstration in Dallas erschoss ein einzelner Heckenschütze gezielt fünf Polizisten. Das hat Befürchtungen ausgelöst, dass es zu weiterer Gewalt kommen könnte. (SDA/kra)
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