Nach Morddrohungen gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump ist ein 72-jähriger Mann in New York festgenommen und später unter Auflagen wieder freigelassen worden. Gegen den Verdächtigen soll Anklage wegen der Drohung mit der Ermordung Trumps erhoben werden, wie es in einem Gerichtsdokument vom Montag hiess. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde Thomas Welnicki gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 50'000 Dollar (rund 46'000 Franken) wieder freigelassen.
Der 72-Jährige muss sich künftig nachts zu Hause aufhalten und wird mit einem GPS-System überwacht. Er muss seine psychische Verfassung überprüfen lassen und sich einer Behandlung unterziehen und darf sich nicht mehr mit Alkohol oder Drogen in einen Rauschzustand versetzen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.
Dem Mann wird vorgeworfen, zwischen dem 24. September und dem 2. Dezember 2021 mindestens drei Mal beim New Yorker Büro des Secret Service angerufen zu haben, um seine Mordabsichten kundzutun und Erkundigungen über den Schutz von Trump einzuziehen. Darüber hinaus habe er mitgeteilt, dass er bereits eine Waffe besitze.
Schon im Juli 2020 soll der Mann bei einer Befragung durch die Polizei des US-Kapitols angegeben haben, dass er sich Waffen besorgen und Trump töten würde, sollte der damalige Amtsinhaber die Präsidentschaftswahl vom November desselben Jahres verlieren und dann seine Wahlniederlage nicht anerkennen.
Im Januar 2021 - und damit nach Trumps Wahlniederlage - hinterliess er demnach Sprachnachrichten beim Büro des Secret Service in Long Island und drohte damit, Trump und zwölf nicht namentlich genannte Parlamentarier zu töten. «Oh, ja, das ist eine Drohung, kommt und nehmt mich fest», sagte er den Vorwürfen zufolge. Er werde «alles tun», um den in den Gerichtsdokumenten als Individuum 1 bezeichneten Trump und dessen «zwölf Affen» zu töten.
Trump hatte die Präsidentschaftswahl vom 3. November 2020 klar gegen seinen Herausforderer Joe Biden von der Demokratischen Partei verloren. Am 20. Januar 2021 endete seine Amtszeit. Der 75-jährige Rechtspopulist hat seine Wahlniederlage bis heute nicht eingestanden und verbreitet die vielfach widerlegte Behauptung, er sei durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden.
(AFP)