Angesichts des massiven russischen Truppenaufmarsches in der Nähe der Ukraine wird Deutschland der Ukraine 5000 militärische Schutzhelme liefern. Das sagte die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Mittwoch in Berlin den Mitgliedern des Verteidigungsausschusses, wie die Deutsche Presse-Agentur aus der Sitzung erfuhr.
Erst vergangene Woche hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die Haltung der Bundesregierung bekräftigt, keine letalen, also tödlichen, Waffen in die Ukraine zu liefern. Dahinter steckt neben den deutschen Rüstungsexportrichtlinien auch der Anspruch, nicht zur Eskalation beizutragen und sich die Gesprächsfähigkeit mit Russland zu erhalten.
Empörung in Kiew, Spott in Deutschland
Zugleich betonte die Bundesregierung, dass Deutschland dennoch helfe. «Deutschland hat sich ja bereits bereiterklärt, in sehr kurzer Zeit ein Feldlazarett zu liefern an die Ukraine», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann zu Wochenbeginn.
In Kiew ist die Empörung darüber gross. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, spricht von «nicht nachvollziehbarer Verweigerung».
In Deutschland selbst gibts für die Mini-Hilfe vor allem Spott in sozialen Netzwerken. «Wie lächerlich kann man sich machen? Deutschland: ja», schreibt der Ressortleiter Nachrichten & Gesellschaft der Zeitung «Welt». Und ein Abgeordneter der CSU meint: «So lässt man die #Ukraine im Stich und macht Deutschland lächerlich. #Lambrecht». (gin)